Pink-Floyd-Mitgründer Roger Waters (79) erhält derzeit heftigen Gegenwind. Der Musiker gab der «Berliner Zeitung» kürzlich ein Interview, in dem er über den Ukraine-Krieg sprach. Er warf dem Westen vor, einer Gehirnwäsche unterzogen worden zu sein, denn in der Ukraine herrsche ein «Stellvertreterkrieg» mit den USA als «Hauptagressor». Dazu behauptet er, dass in der Ukraine Nazis am Werk seien.
Sein Ex-Bandkollege und dessen Ehefrau haben endgültig genug von seinen Aussagen. Pink-Floyd-Songwriterin Polly Samson (60) kritisierte ihn scharf. Auf Twitter schrieb sie: «Leider bist du antisemitisch bis ins Mark.» Weiter bezeichnete sie ihn «Putin-Apologet und ein lügender, diebischer, heuchlerischer, steuervermeidender, Playback singender, frauenfeindlicher, vom Neid zerfressener Grössenwahnsinniger». Abschliessend forderte sie, dass er mit dem Unsinn aufhöre. Samsons Ehemann und Pink-Floyd-Guitarrist David Gilmour reagiert darauf mit den Worten: «Jedes Wort nachweislich wahr.»
Das sagt Roger Waters zu den Vorwürfen
Roger Waters hat bereits auf Twitter Stellung zu den Vorwürfen genommen. «Roger Waters ist sich der ungeheuerlichen und völlig unzutreffenden Aussagen, die Polly Samson über ihn auf Twitter gemacht hat, bewusst und weist diese vollständig zurück», heisst es in einem Tweet. Er lasse sich aktuell beraten.
Am Mittwoch hat er sich in einer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat erneut zum Ukraine-Krieg geäussert. Der Musiker sprach auf Einladung Russlands per Videoschalte vor dem wichtigsten UN-Gremium in New York. «Die Invasion der Ukraine durch die Russische Föderation war illegal. Ich verurteile sie auf das Schärfste», sagte der Brite. «Aber die russische Invasion der Ukraine war nicht unprovoziert. Deswegen verurteile ich auch die Provokateure auf das Schärfste.»
Botschafter kritisieren Roger Waters
Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja (53) reagierte mit einer Anspielung auf den berühmten Pink-Floyd-Hit «Another Brick in the Wall». «Wie traurig für seine früheren Fans, dass er die Rolle eines weiteren Steins in der Mauer akzeptiert, einer Mauer russischer Desinformation und Propaganda.» Der stellvertretende US-Botschafter Richard Mills (63) sagte ironisch, Waters' musikalische Qualitäten stünden ausser Frage. «Seine Qualifikationen, zu uns als Experte über Waffenkontrolle oder europäische Sicherheitsbelange zu sprechen, erscheinen mir weniger einleuchtend.»
Roger Waters erhob Vorwürfe gegen Selenski
Waters hatte schon in der Vergangenheit mit Äusserungen zum Ukraine-Krieg für Kritik gesorgt. Im September warf er dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (45) «extremen Nationalismus» vor und rief den Westen auf, Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen. Die polnische Stadt Krakau strich daraufhin geplante Konzerte des Musikers und erklärte Waters zur unerwünschten Person. (bsn/AFP)