George Clooney zu Royal Baby Archie
«Meghan und Harry werden tolle Eltern sein»

Sein fünfter Hochzeitstag naht, und sein neustes Filmprojekt «Catch 22» steht kurz vor der Vollendung. George Clooney präsentiert sich einen Tag nach seinem 58. Geburtstag im Interview mit SonntagsBLICK rundum zufrieden und glücklich – auch dank seiner Ehefrau Amal.
Publiziert: 11.05.2019 um 23:53 Uhr
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George Clooney (58) im März 2019 in Stockholm.
Foto: Imago
Interview: Dierk Sindermann

Wir treffen uns am Tag nach seinem 58. Geburtstag. Auf das leicht verspätete «Happy Birthday, George» antwortet er mit «Danke. Ich bin jetzt 38 und habe mich nie besser gefühlt». Dann lässt er – natürlich auch wieder mit Humor – seine wahren Gefühle durchblicken: «Grrrrr.» Es sei keine grosse Feier gewesen: «Ein Abendessen mit Amal.» Und zwei Freunden, die mit Clooneys Frau «unermüdlich, Tag und Nacht» für die Freilassung von zwei Journalisten, die in Myanmar gefangen gehalten wurden, gekämpft hatten. Während des Geburtstags-Dinners kam ein Anruf: Die beiden Journalisten waren gerade freigelassen worden. Clooney kamen die Tränen: «Es war das schönste Geburtstagsgeschenk meines Lebens.»

Sie sind ein politisch sehr engagierter Mensch ...
... der nicht in die Politik gehen will. Da müsste man zu viele Zugeständnisse machen, und dazu bin ich nicht bereit.

Also schliessen Sie sich nicht der Schlange der demokratischen Bewerber um das Präsidentschaftsamt an?
Nein. Aber ich werde helfen, wo ich kann. Ich bin mit einigen von ihnen befreundet. Joe Biden ist ein sehr guter Freund von mir.

Sie sind mit Wohnsitzen in Amerika, Italien und England sozusagen zu zwei Dritteln Europäer. Was halten Sie vom Brexit?
Ein Desaster. Das schlimmste Eigentor der Geschichte. Amal und ich leben in einer kleinen englischen Stadt namens Sonning. Unsere Nachbarin ist Theresa May. Wir haben sie noch nie getroffen, denn sie geht in die Kirche, Amal und ich in die Kneipe. Mit Brexit hat sich das nicht geändert, wir kennen sie noch immer nicht. Nur dass sie seitdem in die Kneipe geht und wir in die Kirche.

Guter Gag. Sie sind dafür bekannt, dass Sie Dinge beim Namen nennen. Damit kann man sich Feinde machen. Wie vorsichtig sind Sie? Lassen Sie Hotels, in denen Sie mit Ihrer Familie absteigen, nach Bomben durchsuchen?
(lacht, wird dann aber ernst) Meine Frau bringt ISIS vor Gericht. Natürlich müssen wir auf der Hut sein. Manchmal müssen wir Hotels wechseln. Auf der anderen Seite wollen wir aber auch unser Leben so normal wie möglich leben. Sie kennen mich. Ich umgebe mich nicht mit Security, die mich isoliert.

Sie engagieren sich zum Beispiel mit einer Organisation, die kriegerischen Machthabern ihr Geld abjagt.
(grinst) Das macht Spass. Sie hätten mal sehen sollen, wie ich mich mit dem Boss einer grossen Bank an den Tisch setzte und sagte: «Hier ist der Beweis von unserem Finanzsachverständigen, dass ein Machthaber 400 Millionen Dollar unterschlagen und die über eine Strohfirma in Ihrer Bank deponiert hat. Wir sagen Ihnen jetzt, wer das ist, und Sie tun entweder etwas, oder wir berufen eine Pressekonferenz ein.»

Warum stellen Sie nicht die Kriegsherren an den Pranger?
Weil man ihnen nichts anhaben kann. Wir haben das versucht. Wir haben das jahrelang mit dem wegen Völkermord angeklagten Ex-Präsidenten des Sudans, Omar al-Bashir, versucht. Wir haben Satelliten-Fotos als Beweis gehabt, aber es hat nichts genützt. Man kann nur denen schaden, die mit den Machthabern Geschäfte machen. Das ist die gute Seite von Social Media.

Sie haben eine Ehefrau, Sie haben Kinder, und Sie haben den Tequila.
Ich habe eine Frau und Kinder wegen des Tequilas.

Gut zu wissen. Wir meinten eher, dass Sie andere Prioritäten im Leben haben. Fühlen Sie immer noch die Leidenschaft fürs Schauspiel und Produzieren?
Klar. Der Beweis ist meine neue Serie «Catch 22». Ich habe fast zwei Jahre daran gearbeitet, und wir haben vor acht Tagen die letzten – vom Computer kreierten – Szenen gedreht.

Sie sind während der Dreharbeiten in Italien mit dem Motorrad verunglückt. Es heisst, Ihre Frau hat Ihnen danach das Motorradfahren verboten. Was sonst noch?
Sie hat mir gar nichts verboten. Das braucht sie auch nicht. Aber als wir nach meinem Unfall aus dem Krankenhaus kamen, fragte sie mich: «Wirst du wieder fahren?» Dazu muss man wissen, dass ich den anderen mit 110 km/h gerammt habe. In 99 von 100 Fällen überlebt man so etwas nicht. Also habe ich mir gesagt: 40 schöne Jahre im Motorradsattel reichen. Ich habe Kinder, da muss man verantwortungsbewusst sein.

Ihre Kinder werden bald zwei sein. Welche Sprache sollen sie in erster Linie sprechen – Englisch oder Italienisch?
Da wir die meiste Zeit in Italien leben, haben wir entschieden, dass Italienisch eine ihrer ersten Fremdsprachen sein soll. Sie können schon auf Englisch und Italienisch buchstabieren und bis 20 zählen. (Pause, Augenzwinkern) Was nicht mal ich kann. Sie haben in Sachen Köpfchen ganz bestimmt die Gene ihrer Mutter mitbekommen.

Und die Begabung des Vaters, Streiche zu spielen?
Mein Sohn und ich machen das schon jetzt. Ich habe ihm neulich Erdnussbutter an den Schuh geschmiert. Er hat sie mit dem Finger abgekratzt und ist zu Amal gerannt: «Mama, Kaka, Kaka!» Wenn ich ihn jetzt noch dazu kriege, den Finger abzulecken, dann ist er perfekt.

Genau an Ihrem Geburtstag kam das Baby von Meghan und Harry auf die Welt.
Ich war ganz schön sauer, dass ein königliches Baby mir die Schau gestohlen hat (lacht).

Sie sind mit Meghan und Harry befreundet.
Wir kennen die beiden schon eine Weile. Wir leben nicht allzu weit voneinander entfernt, treffen uns manchmal zum Abendessen. Die beiden sind wirklich nette Menschen, mit denen man Spass haben kann. Sie werden grossartige Eltern sein.

Ihr fünfter Hochzeitstag steht bevor.
Waaas? Es hiess doch, dass es nicht von Dauer sein würde. Im Ernst, ich bin ein Glückspilz. Ich habe in der späten Phase meines Lebens jemanden gefunden, den ich liebe wie niemanden zuvor und auf den ich stolz bin wie auf niemanden zuvor.

Von Kentucky nach Hollywood

George Clooney wurde am 6. Mai 1961 in Lexington im US-Bundesstaat Kentucky geboren. Seine ersten Erfahrungen in der Showbranche machte er als Fünfjähriger, als er seinem Vater Nick, einem TV-Moderator, die Texttafeln halten durfte. Seine Tante Rosemary vermittelte ihm eine Reihe von Rollen in zweitklassigen Produktionen, bevor er über den Umweg der TV-Serie «Emergency Room» Mitte der 1990er-Jahre auch im Filmgeschäft Fuss fasste und schliesslich zum Hollywood-Star aufstieg. Für seine Rolle in «Syriana» erhielt Clooney 2006 den Oscar als bester Nebendarsteller, 2013 wurde er als Produzent von «Argo» ebenfalls mit einem Oscar ausgezeichnet. Am 27. September 2014 heiratete Clooney in Venedig die Staranwältin Amal Alamuddin, im Juni 2017 bekam das Ehepaar Zwillinge. 

George Clooney wurde am 6. Mai 1961 in Lexington im US-Bundesstaat Kentucky geboren. Seine ersten Erfahrungen in der Showbranche machte er als Fünfjähriger, als er seinem Vater Nick, einem TV-Moderator, die Texttafeln halten durfte. Seine Tante Rosemary vermittelte ihm eine Reihe von Rollen in zweitklassigen Produktionen, bevor er über den Umweg der TV-Serie «Emergency Room» Mitte der 1990er-Jahre auch im Filmgeschäft Fuss fasste und schliesslich zum Hollywood-Star aufstieg. Für seine Rolle in «Syriana» erhielt Clooney 2006 den Oscar als bester Nebendarsteller, 2013 wurde er als Produzent von «Argo» ebenfalls mit einem Oscar ausgezeichnet. Am 27. September 2014 heiratete Clooney in Venedig die Staranwältin Amal Alamuddin, im Juni 2017 bekam das Ehepaar Zwillinge. 

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