Auf dem primitiven Flugplatz am Rand der kleinen Stadt Olbia auf Sardinien (I) brüllen die Motoren einer DC 25. Die Maschine steht in einer Reihe von US-Kampfflugzeugen. Vor der martialischen Kulisse taucht ein einsamer Velofahrer am Rand der Asphaltstartbahn auf. Der Mann, der da fröhlich vor sich hin radelt, ist George Clooney (57). Hollywoods Gentleman dreht auf der italienischen Insel gerade die Serie «Catch 22». Sie spielt im Zweiten Weltkrieg, Clooney ist darin kein Gentleman, sondern ein fieser Kommandeur, der einen deutschen Namen trägt: Scheisskopf.
BLICK: Wissen Sie, was das auf Englisch heisst?
George Clooney: (grinst) Klar, Shithead. Das erkennt man schon an diesem Schnurrbart, den ich in der Serie trage. Ich bin kein besonders netter Kerl. Genauer gesagt bin ich ein richtig mieser Typ.
Wieso drehen Sie auf Sardinien?
Weil das Wetter hier so schlecht ist. Jeden Tag haben wir Regen, Regen, Regen. Ernsthaft: Ich liebe Sardinien. Ich komme hier schon seit Jahren hin, um Töff zu fahren. Deshalb kenne ich mich auch sehr gut aus. Wir brauchten für die Serie einen verlassenen Luftwaffenstützpunkt in Süditalien, und genau den gibt es hier.
Sie sind auch Produzent der Serie und haben mit Hugh Laurie einen zweiten Star mit an Bord gebracht. Gibt es Rivalität?
Und ob. Aber das war egal. Hugh war einfach der billigste Schauspieler, den wir für die Rolle bekommen konnten. Okay, die Wahrheit ist, dass wir sehr gute Freunde sind. Er ist ein toller Typ, und ich mag seine Arbeit.
Sie sind berühmt für die Streiche, die Sie Kollegen spielen. Haben Sie das hier auch getan?
Ja, aber nicht mit Hugh, sondern mit unserer neuen italienischen Haushälterin. Die spricht kaum Englisch und hat den Schock ihres Lebens bekommen.
Erzählen Sie!
Ich habe mir eine saubere Windel besorgt, Nutella reingeschmiert und sie dann in den Müll in der Küche geworfen. Als die arme Frau kurz darauf in der Küche war, bin ich hin und meinte: «Amal will wissen, ob Alexander Gagga oder Pipi gemacht hat.» Sie hat mich völlig ahnungslos angeschaut. Da habe ich die Windel aus dem Müll gefischt und sie aufgemacht. Da hat es bei ihr langsam gedämmert.
Wo ist der Streich?
Ich habe einen Finger durch die Windel gezogen, daran geleckt und verkündet: «Gagga!» Die Frau konnte sich vor Ekel kaum mehr einkriegen (lacht).
Ein richtiger Shithead, eben!
Genau, ich sag es ja.
Sie leben seit vielen Jahren in Italien. Was lieben Sie am Land besonders?
Oh, Mann, was gibt es da nicht zu mögen? Das Essen, der Wein, die Leute, die Architektur, das Klima. Die Sommer sind herrlich am Comersee. Amal ist auch gerne dort. Und die Zwillinge lieben Pasta, seit sie ein Jahr alt sind.
Sie gehören zu den grössten Stars Hollywoods. Wie viel von Ihrer Karriere verdanken Sie dem Glück?
Ich bin überzeugt, dass Glück einen grossen Einfluss auf unser Leben hat. Bei mir war das bei der Serie «E.R.», Niemand konnte voraussehen, dass die so einschlagen würde. Ich habe zuvor schon in ein paar Serien mitgewirkt, aber daraus hat sich nie wirklich etwas ergeben. Wichtig ist aber auch, dass man sich nicht nur auf sein Glück verlässt, sondern auch viel arbeitet. Man darf es nicht schleifen lassen. Am Ende erarbeitet man sich sein Glück häufig selbst.
George Clooney gehört zu den grössten Stars Hollywoods. Seinen Durchbruch hatte er in den 90er-Jahren in der TV-Serie «E. R.». 1997 wurde er zum Sexiest Man Alive gewählt. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen «O Brother, Where Art Thou?» (2000), «Ocean’s Eleven» (2001) und «The Descendants» (2011). Clooney setzt sich für die Demokraten ein, engagiert sich für den Klimaschutz und ist Verwaltungsratsmitglied der von Uhrenunternehmer Nicolas Hayek (1928–2010) gegründeten Belenos Clean Power Holding, die alternative Energieerzeugungssysteme entwickelt. Seit 2014 ist er in zweiter Ehe mit Juristin Amal Alamuddin verheiratet, 2017 bekam das Paar Zwillinge.
George Clooney gehört zu den grössten Stars Hollywoods. Seinen Durchbruch hatte er in den 90er-Jahren in der TV-Serie «E. R.». 1997 wurde er zum Sexiest Man Alive gewählt. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen «O Brother, Where Art Thou?» (2000), «Ocean’s Eleven» (2001) und «The Descendants» (2011). Clooney setzt sich für die Demokraten ein, engagiert sich für den Klimaschutz und ist Verwaltungsratsmitglied der von Uhrenunternehmer Nicolas Hayek (1928–2010) gegründeten Belenos Clean Power Holding, die alternative Energieerzeugungssysteme entwickelt. Seit 2014 ist er in zweiter Ehe mit Juristin Amal Alamuddin verheiratet, 2017 bekam das Paar Zwillinge.