Der Trailer zur Dokumentation über Milli Vanilli
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Skandal brachte sie zu Fall:Der Trailer zur Dokumentation über Milli Vanilli

Geld-Streit hinter der Kulisse
«Wetten, dass..?»-Auftritt war schuld am Milli-Vanilli-Aus

Neue Erkenntnisse im Pop-Skandal der 1980er: Der Manager von Milli Vanilli liess das Duo, das ihre Lieder nie selber sang, darum auffliegen, weil die Pop-Legenden für einen «Wetten, dass..?»-Auftritt eine horrende Geldsumme forderten. Dies verrät die Frau des Managers.
Publiziert: 26.10.2023 um 10:04 Uhr
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«Wetten, dass...?» soll das Ende von Milli Vanilli eingeläutet haben.
Foto: IMAGO/Avalon.red

Nur zwei Jahre ritt die Band Milli Vanilli Ende der 1980er-Jahre auf ihrer Erfolgswelle. 1990 kam ans Licht, dass Fab Morvan (57) und Rob Pilatus (1964 – 1998) Hits wie «Girl You Know It's True» gar nicht selber sangen, sondern nur ihre Lippen zum Playback anderer Sänger bewegten. Ausgerechnet der Manager des Pop-Duos, Frank Farian (82), liess den Fake auffliegen. Doch warum? Immerhin machte Farian viel Geld mit den Grammy-Gewinnern, die den Preis nach dem Mega-Skandal zurückgeben mussten.

Jetzt verrät die Ex-Partnerin und heute noch enge Vertraute von Manager Frank Farian, Ingrid «Milli» Segieth (69), gegenüber «Bild»: Ein Geldstreit, bei dem es um einen «Wetten, dass..?»-Auftritt ging, soll der Grund fürs Auffliegen des Playback-Skandals gewesen sein. «Der wahre Grund für das Aus von Milli Vanilli ist, dass Rob und Fab Frank Farian erpresst haben!», so Ingrid «Milli» Segieth – die Frau, nach dem Farian das Duo damals benannt hatte.

500'000 Mark gefordert

«Rob, der immer das Sprachrohr der beiden war, stellte am Vorabend ihres Auftritts bei ‹Wetten, dass..?› am 3. November 1990 in Linz (AT) die knallharte Forderung einer sofortigen Zahlung von 500'000 Mark (heute rund 240'000 Franken) an Frank Farian – sonst würden sie nicht auftreten!», erzählt Segieth.

Nach langen Diskussionen – auch mit der Plattenfirma – brachte ein Fahrer einen Scheck über 450'000 Mark (umgerechnet ca. 218'000 Franken) nach Linz. Milli Vanillis Anwälte lehnten die Summe als zu wenig ab und schickten den Fahrer zurück. «Sie versprachen Rob und Fab, am kommenden Montag die Verhandlungen mit Frank Farian aufzunehmen, um für das geplante nächste Album eine Forderung in Höhe von einer Million Mark zu erzielen.»

Die Erpressung habe Farian so wütend gemacht, dass dieser nicht mehr mit Milli Vanilli arbeiten wollte. «Nach dieser Erpressung hatte Frank die Schnauze voll von den beiden. Es waren nicht die ersten horrenden Forderungen, die Rob und Fab an ihn gestellt hatten und denen er sich oft des lieben Friedens Willen gebeugt hatte.»

Fab Morvan: «Wir waren aufmüpfig»

Gut zehn Tage nach dem Auftritt bei «Wetten, dass..?», berief Farian eine Pressekonferenz ein und eröffnete, dass Rob Pilatus und Fab Morvan gar nicht singen konnten.

Fab Morvan bestätigt den Vorfall gegenüber der Zeitung: «Wir wollten uns damals von den Marionetten-Fäden befreien, waren aufmüpfig. Wir wollten Frank Farian da erwischen, wo es ihn am meisten nervt: beim Geld! Wir wollten, dass er uns aus unseren Verträgen entlässt.»

Thomas Gottschalk hat nichts mitbekommen

«Wetten, dass..?»-Moderator Thomas Gottschalk (73) hingegen will von dem Vorfall hinter den Kulissen seiner Sendung nichts gewusst haben: «Davon habe ich nix mitbekommen. Kann mich auch an den Auftritt von den beiden in Linz nicht erinnern.» (emu)

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