Egal ob Oktopus, Orang-Utan oder Ameise: TV-Sender setzen immer wieder auf Tiere, wenn es darum geht, Fussball-Ergebnisse vorauszusagen. Tao Tao heisst beispielsweise das Frettchen, von dem sich der deutsche TV-Sender ZDF beim «Fernsehgarten» am vergangenen Sonntag ein Orakel erhoffte. Für Moderatorin Andrea Kiewel (59) endete die tierische Bekanntschaft aber schmerzvoll. Das Frettchen biss sie – obwohl ihr die Trainerin von Tao Tao offenbar versichert hat, dass das Tier ungefährlich sei. Das zumindest schreibt die Tierschutzorganisation Peta – und übt harsche Kritik am Einsatz des Frettchens.
Peter Höffken, Fachreferent bei Peta, erklärt in einer Medienmitteilung am Dienstag: «Es ist traurig, dass bei Andrea Kiewel und der ZDF-Redaktion noch immer nicht die Information angekommen ist, dass Wildtiere nichts auf der Bühne zu suchen haben. Die Tiere stehen unter immensem Stress aufgrund der unbekannten Umgebung, der Geräuschkulisse und den vielen fremden Menschen.»
«Nur Lippenbekenntnisse»
Derartige Einsätze gingen zudem meist mit stundenlangen Transporten einher. Und weiter: «Darunter leiden nicht nur die Tiere selbst – es kann auch für Dritte gefährlich werden. Dass Beteuerungen der Tiertrainer, den Tieren gehe es gut und sie seien ungefährlich, nur Lippenbekenntnisse sind, um lukrative Aufträge zu erhalten, dürfte Frau Kiewel nun hoffentlich klar sein.» Höffken fordert des Weiteren, «den Missbrauch von Tieren für die Einschaltquote hinter sich zu lassen.»
Gegenüber Blick erklärt das ZDF auf Anfrage: «Hin und wieder kommen im ‹ZDF-Fernsehgarten› Film- und Fernsehtiere zum Einsatz. Bei allen Auftritten steht das Tierwohl an oberster Stelle, und die Tiere werden vor, während und auch nach ihrem Auftritt eng von Expertinnen und Experten betreut und begleitet.»