Freda Kelly (74) war zehn Jahre lang die Sekretärin der Pilzköpfe
«Ich habe die Beatles bestohlen»

Freda Kelly war die gute Seele der Beatles und führte das Büro der legendärsten Band aller Zeiten. BLICK verriet sie, wie sie sich um Fans kümmerte und warum sie ihr Tagebuch verbrannte.
Publiziert: 13.11.2018 um 07:27 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2020 um 12:41 Uhr
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Freda Kelly war über 10 Jahre die offizielle Fanclubbeauftragte der Beatles.
Foto: Mirrorpix via Getty Images
Michel Imhof

Sie erlebte den Aufstieg und den Fall der Beatles: Freda Kelly war von 1962 bis 1972 die Sekretärin der Pilzköpfe und kümmerte sich um deren Fanclub. Ursprünglich selbst ein grosser Fan, bekam sie später hautnah mit, wie John Lennon (1940–1980), Paul McCartney (76), Ringo Starr (78) und George Harrison (1943–2001) tickten. Heute arbeitet sie, obwohl sie schon pensioniert wäre, in einem Juristenbüro in Liverpool. Ihre Geschichte wurde im Film «Good Ol' Freda» verfilmt. BLICK verriet die Beatles-Sekretärin zehn Geheimnisse aus dieser Zeit.

Die Beatles wären nie wie die Rolling Stones geworden

«Es ist unrealistisch, wenn jemand glaubt, dass die Beatles noch heute wie die Rolling Stones durch die Länder touren könnten. Die Kratzer waren schon vor der Bandtrennung da, die Differenzen zu gross.»

Ich habe für die Fans die Beatles bestohlen

«Wenn die vier Bandmitglieder mal irgendwo etwas liegen gelassen haben, beispielsweise ein Drumstick oder ein Oberteil, habe ich es genommen und den Fans geschickt. T-Shirts habe ich zuvor zerschnitten, damit ich damit mehrere Anfragen beantworten konnte.»

Ich habe meine Tagebücher mit den Beatles-Geheimnissen verbrannt

«Aus der Zeit mit den Beatles habe ich viele Geheimnisse der Band mitbekommen und in mein Tagebuch geschrieben. Mir wurden schon Tausende Franken angeboten, damit ich diese Geheimnisse veröffentliche, aber das könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Darum habe ich, um den Druck von mir und später von meiner Tochter zu nehmen, die Tagebücher verbrannt. Geld ist mir nicht so wichtig, ein reines Gewissen schon.»

Die Beatles kannte ich schon vor der Arbeit

«Sie kommen aus derselben Gegend in Liverpool und haben mich manchmal, wenn ich einen Auftritt von ihnen geschaut habe, nach Hause gefahren. Das hat mir natürlich gefallen.»

In der Heimat Liverpool waren die Beatles nicht so populär

«Das Publikum in der Beatles-Heimatstadt Liverpool ist ein schwieriges. Während die vier in anderen Städten sich kaum am Fenster zeigen konnten, konnten sie in Liverpool noch ohne Probleme durch die Strassen laufen. Heute werden sie aber wie Stadtheilige gefeiert.»

Es gab nie einen Beatles-Favoriten

«Ich kann nicht sagen, welcher Beatle der absolute Favorit war. Das hat ständig geändert und war auch je nach Ort anders. Bei mir änderte mein Lieblings-Beatle beinahe täglich. Aber es hat mich unglaublich gefreut, dass Ringo Starr als beliebtester Beatle der Amerikaner gewählt wurde.»

Für jede der 46 Verwaltungsgrafschaften Englands gab es einen Fanclubbeauftragten

«Die Anfragen von Fans waren so immens, dass in den wildesten Zeiten 46 Leute allein für die Beantwortung der Fanpost in England zuständig waren – für jede Verwaltungsgrafschaft eine. Die Cousins von Ringo Starr und Paul McCartney halfen für ein wenig Taschengeld Couverts zuzukleben.»

Die Beatles bekamen eine Vogelspinne zugeschickt

«Ob das nett gemeint war, weiss ich nicht. Jedenfalls haben wir einmal ein Paket mit einer Vogelspinne drin bekommen. Ich habe sie aber direkt ins nächste Tierheim gebracht. Das gab eine riesen Panik im Büro!»

Der Kontakt zu den Beatles ist nie abgebrochen

«Viel Kontakt zu den verbliebenen Beatles-Mitgliedern habe ich nicht mehr, aber zu ihren Familien. Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, die Konzerte von Paul und Ringo noch anzuschauen. Und wenn ich sie treffen will, gebe ich einfach ihren Familien Bescheid. Zu meiner Hochzeit haben mir alle ein Telegramm geschickt.»

Auch nach der Beatles-Auflösung arbeitete ich für sie

«Als sich die Beatles trennten, stapelte sich die Fanpost trotzdem noch im Büro. Ich brachte es nicht übers Herz, die nicht zu beantworten und habe ganze drei Jahre lang ehrenamtlich jeden einzelnen Brief beantwortet. Tipp: Wenn ich die Adresse eines Fans nicht lesen konnte, habe ich sie einfach im Brief ausgeschnitten und aufs Couvert geklebt.»

Vom 6. bis 11. November 2018 gastiert die Beatles-Tribute-Show «Let It Be» im Musical Theater Basel, vom 13. bis 18. November 2018 im Theater 11 Zürich. Darin werden verschiedene Auftritte der Pilzkopf-Gruppe nachgestellt und ein fiktives Reunion-Konzert auf die Beine gestellt. Tickets gibts bei Ticketcorner.

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