Edith Stehfest wurde betäubt und vergewaltigt
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Frau von «GZSZ»-Star:Edith Stehfest wurde betäubt und vergewaltigt

Frau von «GZSZ»-Star traf Peiniger wieder
Edith Stehfest wurde betäubt und vergewaltigt

Acht Jahre lang hatte Edith Stehfest keine Ahnung, dass sie als 17-Jährige vergewaltigt wurde. Erst im Jahr 2018 erfuhr sie von der Polizei davon. Nun traf sie vor Gericht auf ihren Peiniger und sagte gegen ihn aus.
Publiziert: 12.11.2020 um 16:22 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2020 um 17:05 Uhr
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Edith Stehfest (rechts) traf vor Gericht auf ihren Peiniger Max H. (links).
Foto: Screenshot RTL

Am Mittwoch brauchte Edith Stehfest (25) starke Nerven. Die Hochschwangere traf vor Gericht auf ihren Peiniger Max H., der sie vor acht Jahren betäubt und vergewaltigt hatte.

Jahrelang wusste die Frau von «GZSZ»-Star Eric Stehfest (31) jedoch nichts von diesem Übergriff. Wie sie in einem Interview mit dem TV-Sender RTL erzählte, habe sie das Landeskriminalamt im Herbst 2018 aufs Revier gebeten, um ein Missbrauchsopfer zu identifizieren. «Ich dachte, es gehe um jemand ganz anderes», so Edith Stehfest.

«Ich erkannte mich auf dem Video»

Doch als ihr die Polizei das entsprechende Video vorspielte, verfiel sie in eine Art Schockstarre. Denn: Bei dem Opfer handelte es sich um sie selbst! «Ich erkannte mich sofort auf dem Video, wusste anhand meiner Frisur, dass ich da 17 Jahre alt gewesen sein muss.»

Edith Stehfest wurde damals von einem Mann unter K.o.-Tropfen gesetzt und missbraucht. Mitbekommen hat sie davon nichts – und kann sich auch bis heute nicht daran erinnern. Der einzige Beweis: Ein rund 20 Minuten langes Video, das ihr Peiniger selbst gefilmt und auf einem USB-Stick abgespeichert hatte.

Durch eine Verwechslung flog der Täter auf

Wie die «Bild»-Zeitung schreibt, war das Gesicht des Mannes darauf nur kurz zu sehen. Trotzdem hat Stehfest ihn anhand seiner Nase erkannt: «Der Mann war Max.» Max H. war einst ihr Drogendealer und zur Tatzeit 28 Jahre alt.

Durch eine Verwechslung flog H. schliesslich auf. Sein USB-Stick geriet in den Besitz einer Krankenschwester, die daraufhin die Polizei informierte. Auf dem Stick war nicht nur das Missbrauchsvideo von Stehfest gespeichert, sondern noch weitere Vergewaltigungsszenen und Kinderpornografie.

«Den Täter zu sehen hat mich aus der Bahn geworfen»

Am Mittwoch musste sich Max H. schliesslich wegen «Missbrauchs widerstandsunfähiger Personen» vor Gericht verantworten. «Es war ihm bewusst, dass sie sich nicht hätte wehren können», meinte die Staatsanwaltschaft.

Sein damaliges Opfer, Edith Stehfest, sagte unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen ihn aus. Ihr Mann Eric war während des Prozesses an ihrer Seite. «Es war unfassbar emotional», sagte sie danach. «Wirklich dort zu sitzen, den Täter zu sehen, hat mich total aus der Bahn geworfen. Eric hat mir heute ganz viel Kraft gegeben.»

Den Schritt, zu diesem Thema mit den Medien zu sprechen, bereue sie nicht. «Nachdem ich von der Tat erfahren hatte, wollte ich erst, dass die Öffentlichkeit nichts davon mitbekommt», sagte die 25-Jährige. Doch dann sei ihr klar geworden, dass es wichtig sei, anderen betroffenen Frauen ein Zeichen zu geben, dass sie gehört werden und die Täter nicht damit davonkommen.

Eric Stehfest selbst sagte: «Die letzten Jahre waren eine harte Probe für uns. Wir hatten Angst, wieder rückfällig zu werden. Doch wir entschieden uns füreinander, blieben clean. Wir hoffen, dass wir als Familie nach dem Prozess einen Abschluss finden.» Edith und Eric Stehfest waren beide jahrelang süchtig nach Crystal Meth.

Max H. nahm Drogen vor der Verhandlung

Der Angeklagte selbst schwieg vor Gericht zu den Vorwürfen. Während der Verhandlung seien ihm sogar immer wieder die Augen zugefallen, schreibt die «Bild». Als das Gericht einen Drogenschnelltest anordnete, fiel dieser positiv aus. Um sicherzustellen, dass H. zum nächsten Prozesstag im Dezember nicht erneut unter Drogeneinfluss erscheint, wurde er im Anschluss zur Verhandlung vorerst in U-Haft genommen.

In der kommenden Zeit wird H. noch öfters vor Gericht stehen, denn er ist auch wegen der Verbreitung kinderpornografischer Aufnahmen in elf Fällen angeklagt. Die betroffenen Kinder sollen unter 14 Jahre alt gewesen sein. (frk)

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