Schock-Film über Michael Jackson (†50): Die Doku «Leaving Neverland» befasst sich mit schwerwiegenden Missbrauchsvorwürfen gegen den 2009 verstorbenen «King of Pop». Der Streifen feierte beim Sundance Film Festival Ende Januar Premiere, nur wenige Journalisten kamen ihn bislang zu Gesicht. Ein Filmkritiker bezeichnet den Inhalt der Dokumentation im Anschluss als «verstörender, als man es sich vorstellen kann». Andere beschreiben den Film mit den Worten «schockierend, traurig, beunruhigend und verheerend».
Jetzt endlich bekommt auch die Welt Einblick in die mit grosser Spannung erwartete Doku. Der US-Sender HBO hat den ersten Trailer zu «Leaving Neverland» ins Netz gestellt. Im knapp zweiminütigen Clip sind die zwei Protagonisten, Wade Robson (36) und James Safechuck (40) und eine der beiden Mütter zu sehen. Sie sagt über Michael Jackson: «Er wirkte liebenswert und fürsorglich. Ich dachte, dass er genau das ist.»
Laut den Männern war Jackson aber weit mehr als nur fürsorglich. Er habe die Buben unter Druck gesetzt, damit sie niemandem etwas erzählen. «Er sagte mir: Sollten sie jemals herausfinden, was wir gemacht haben, würden er und ich ins Gefängnis gehen – für den Rest unseres Lebens», erzählt Robson im Trailer.
Doku ist umstritten
Weitere Details werden bislang nicht verraten. Klar ist aber bereits: Es geht um die 80er-Jahren, als Safechuck und Robson im Kindesalter war. Sie werfen «Jacko» sexuellen Missbrauch vor – zuerst in Hotelzimmern, später auf der Neverland Ranch. Jackson habe dort immer neue Orte gesucht, um sich an ihnen zu vergehen, darunter im Privatkino und in einem Whirlpool.
Die Doku, die Anfangs März auf HBO ausgestrahlt werden soll, ist umstritten. Im Vorfeld der Premiere hatte es sogar Todesdrohungen gegen Filmemacher Dan Reed sowie die beiden Männer gegeben. Es gebe «keine Beweise», die Leute hätten «nie versucht, Michael zu verstehen und zu sehen, wer er wirklich war», hiess es in den sozialen Medien vonseiten der Fans.
Auch Michael Jacksons Nachlassverwalter verurteilen den Film, nennen das Werk eine «reisserische Produktion». Sie kritisieren, dass die beiden Männer einen Meineid geleistet hätten: Damit beziehen sie sich offenbar auf frühere Aussagen von Robson und Safechuck, als sie unter Eid angaben, Jackson habe sie nicht missbraucht. Die beiden erhoben ihre Vorwürfe angeblich erst nach Jacksons Tod und forderten Schmerzensgeld in Höhe von umgerechnet 1,7 Milliarden Franken. Beide scheiterten allerdings vor Gericht. (nim)
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