Karriere, kein Partner, der falsche, ein lange fehlender Kinderwunsch. Die Gründe einer späten Mutterschaft sind vielfältig. Eben verkündete Model-Ikone Naomi Campbell (53), ihr zweites Kind bekommen zu haben. «Es ist nie zu spät, Mutter zu werden», schreibt sie zu einem Foto, auf dem sie die Hand ihres Sohns hält und ergänzt: «Mein kleiner Schatz, du weisst, dass du über alles geschätzt wirst und von dem Moment an, als du uns mit deiner Anwesenheit beehrt hast, von Liebe umgeben bist. Ein wahres Geschenk von Gott gesegnet! Willkommen, Babyboy.»
Geteilt hat sie es auf ihrer Instagramseite, der über 15 Millionen folgen. Innerhalb 18 Stunden erhält sie dafür fast 400'000 Likes. Vorwiegend Gratulationen, doch auch die kritischen Stimmen. «Es ist sehr egoistisch, so alt Kinder zu bekommen. Es mag nie zu spät sein, Mutter zu werden, aber für das Kind, das viel zu jung ohne seine Eltern leben muss, ist es definitiv zu spät», schreibt eine. «Worüber sprechen wir hier, viele Väter sind über 80!», ein anderer.
Naomi Campbells Aussage polarisiert
Den Namen des Kleinen hat sie nicht bekannt gegeben, auch den Vater nicht. Zum ersten Mal wurde das britische Model mit 50 Jahren Mutter. Obwohl man sie nie schwanger sah, sagt sie, die Kleine sei ihre leibliche Tochter. Damals wie jetzt – es wird über eine Leihmutterschaft spekuliert.
Campbells Aussage polarisiert. Ist es wirklich nie zu spät, Mutter zu werden? Familienberaterin Anna von Senger (56) sagt dazu: «Um Mutter zu werden, ist es nie zu spät, doch Mutter zu sein, ist etwas anderes. Tatsache ist, dass nicht mehr soviel gemeinsame Lebenszeit bleibt.» Je älter man ist, desto grösser sei auch der emotionale Rucksack, den man möglicherweise mit sich trägt. «Solange man diesen nicht geleert hat, ist es schwierig. Wer den Egoismus beiseite stellen kann, sich nicht mehr als wichtigste Person im Leben sieht, sondern das Kind, hat durchaus eine wunderbare Chance, der Mutterrolle gerecht zu werden.»
Familienberaterin zweifelt, ob sie den Sprung schafft
Naomi Campbell, die durch ihre diversen Ausraster bekannt ist, sei dies eine besondere Herausforderung. «Bei allem, was man von ihr weiss, bezweifle ich, dass sie den Sprung schafft, eine ausgeglichene Mutter zu sein», so von Senger.
Das Gute und Schwierige einer späten Mutterschaft sei: «Je nach Charakter profitieren Kinder von mehr Gelassenheit, Zeitkapazität, Erfahrungen. Es kann jedoch auch das Gegenteil eintreffen und man hat weniger Geduld, Nerven und die körperliche Verfassung, mit einem aktiven Kind mitzuhalten.» Dies treffe nicht für Mütter zu, sondern auch für Väter.
Mit der britischen «Vogue» sprach Campbell 2022 über das Mama-sein: «Ich wusste immer, dass ich eines Tages Mutter sein würde, aber es ist die grösste Freude, die ich mir je vorstellen konnte.»
Auch diese Prominenten wurden spät Mutter
Naomi Campbell ist nicht die einzig Prominente, die spät Mutter wurde. Sängerin Gianna Nannini (69) war 54, als sie ihre Tochter Penelope durch eine natürliche Geburt zur Welt kam. Schauspielerin Brigitte Nielsen (59) gebar ebenfalls mit 54 Jahren ihre Tochter Frieda.
Mit 50 Jahren hat Sängerin Janet Jackson (57) nach einer schwierigen Geburt, Sohn Eissa zur Welt gebracht. Mittels Leihmutter wurde Schauspielerin Cameron Diaz (50) mit 47 Jahren erstmals Mutter. In einem Interview mit Naomi Campbell sagte Diaz zur späten Mutterschaft ironisch: «Ich muss etwa 107 Jahre alt werden. Also, kein Druck!»