Die Bilder, die das US-Portal «TMZ» publiziert hat, sind erschreckend: Sie zeigen Schauspielerin Christina Fulton (56) mit einem heftigen blauen Auge, das sie durch einen tätlichen Angriff bekommen haben soll. Der Täter: Ihr eigener Sohn Weston Cage (33), den sie gemeinsam mit Schauspiellegende Nicolas Cage (60) hat.
Fulton dementierte, dass ihr Sohn sie angegriffen habe, obwohl die Polizei Cage wegen schwerer Körperverletzung sucht. Vorfälle wie dieser lösen bei Betroffenen oft grosse Scham und Hilflosigkeit aus. Martina Schmid, Expertin bei der Beratungsstelle Elternnotruf, erklärt, was Eltern tun können und wie Familien aus einer solchen Situation herausfinden.
Martina Schmid, kommt Gewalt von Kindern gegen Eltern auch in der Schweiz vor?
Martina Schmid: Ja, Gewalt von Kindern gegen ihre Eltern begegnet uns auch hier. Ich gehe aber davon aus, dass die Dunkelziffer relativ hoch ist, weil es sich dabei um ein schambehaftetes Thema handelt und es viel Überwindung braucht, sich nach einem Vorfall bei einer Beratungsstelle zu melden.
Wann spricht man bei Kindern von Gewalt?
Wenn ein kleines Kind ausrastet, um sein Ziel zu erreichen, dann sprechen wir noch nicht von Gewalt. Das kann passieren, weil es sich noch nicht anders zu helfen weiss und sich in der Situation noch nicht regulieren kann. Ab einem Alter von 10 – zwölf Jahren sprechen wir von Gewalt, wenn ein Kind andere angreift, Sachen zerstört oder Drohungen ausspricht.
Wie kommt es zu Gewalt von Kindern gegen Eltern?
Das kann man pauschal nicht beantworten, denn die Ursachen für eine Eskalation sind sehr individuell. Auf jeden Fall schadet Gewalt nicht nur den Eltern, sondern auch den Kindern, weil sie wichtige Menschen verletzen, die wichtig für sie sind. Sicher ist aber, dass Gewalt auch auf viel Not und Schmerz schliessen lässt. Darum ist es so
wichtig, sie zu stoppen.
Was kann man als Eltern tun, wenn Kinder gewalttätig werden?
Es ist wichtig, die Eskalation frühzeitig zu erkennen, zu lernen, daraus auszusteigen
und gleichzeitig Wege zu finden, für die eigenen Werte einzustehen und nicht aufzugeben. Wichtig ist: Für einen Machtkampf braucht es immer zwei – eine Dynamik durchbrechen aber kann eine Person. Eltern können entscheiden und üben, diese Person zu sein.
Martina Schmid ist gelernte Primarlehrerin und Heilpädagogin und ist Mutter von drei Kindern. Sie arbeitet als diplomierte systemisch-lösungsorientierte Therapeutin beim Elternnotruf. Dort betreut sie Eltern, Familien und Bezugspersonen in schwierigen Situationen. Sei es, um Beratung zu herausfordernden Erziehungssituationen zu bekommen, oder bei akuten Problemen. Der Elternnotruf ist telefonisch rund um die Uhr unter 0848 35 45 55 (Festnetztarif) erreichbar. Weitere Beratungsangebote stehen per Mail, in persönlichen Sitzungen oder via Chat zur Verfügung.
Martina Schmid ist gelernte Primarlehrerin und Heilpädagogin und ist Mutter von drei Kindern. Sie arbeitet als diplomierte systemisch-lösungsorientierte Therapeutin beim Elternnotruf. Dort betreut sie Eltern, Familien und Bezugspersonen in schwierigen Situationen. Sei es, um Beratung zu herausfordernden Erziehungssituationen zu bekommen, oder bei akuten Problemen. Der Elternnotruf ist telefonisch rund um die Uhr unter 0848 35 45 55 (Festnetztarif) erreichbar. Weitere Beratungsangebote stehen per Mail, in persönlichen Sitzungen oder via Chat zur Verfügung.
Was machen solche Vorfälle mit den Eltern?
Gewalt kann verschiedene Gefühle und Fragen hervorrufen: ‹Wie kann das sein? Was habe ich falsch gemacht? Habe ich als Vater oder Mutter versagt?› Viele Betroffene fühlen danach Scham, Enttäuschung, Wut, Ohnmacht und Verunsicherung.
Was raten Sie Eltern mit gewalttätigen Kindern, die bei Ihnen anrufen?
Es kommt auf die Situation an. Ruft die betroffene Person in einer eskalierten Situation, dann ist es wichtig, sich zu schützen und die Situation zu beruhigen. Zum Beispiel, indem man aufhört, eine Pause ankündigt, bewusst etwas anderes macht
oder, bei grösseren Kindern, kann auch eine räumliche Distanz hilfreich sein. Ist man emotional im roten Bereich, kann man weder erziehen noch verstehen. Wenn sich die heftigsten Gefühle bei allen Beteiligten gelegt haben, kann man über mögliche
Veränderungen sprechen. Wenn solche Gespräche nicht mehr möglich sind, macht es Sinn, eine Person beizuziehen, die helfen kann, wieder mit dem Kind in den Austausch zu treten. Dies kann ein Götti, eine Nachbarin oder eine Fachperson sein.
Was kann man tun, wenn das Verhalten die Eltern-Kind-Beziehung gefährdet?
Gewalt richtet einen grossen emotionalen Schaden an und kann dazu führen, dass man keine Kraft mehr hat. Sie löst heftige Gefühle aus. Diese sucht man sich nicht aus und soll sie auch nicht verurteilen. Scham, Ohnmacht, Wut und Enttäuschung sind für Eltern in solchen Situationen eine grosse Herausforderung. Ist die Beziehung zum Kind gefährdet, braucht es eine Beratung, um einen Umgang mit diesen Gefühlen zu finden. Wichtig ist aber zu betonen: Diese Gefühle dürfen sein, denn es ist schlimm, was man erlebt hat. Einen Spielraum hat man beim eigenen Verhalten.
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