Dass Dinge auf Instagram oft mehr Schein als Sein sind, ist bekannt. Wie treffend diese Beschreibung aber im Hinblick auf protzige Uhren ist, zeigt das Profil der «Munich Wrist Busters». Die Münchner Leon Schelske (20) und Robin Haas (20) stellen darauf Prominente an den Pranger, die ihre Follower mit gefälschten Uhren blenden möchten.
Damit wurden die jungen Männer selbst zu einer Art Influencer. Über 286'000 User verfolgen, wie die beiden Experten einen Social-Media-Star nach dem anderen bloss stellen. Doch nicht nur Influencer müssen sich vor dem Urteil von Schelske und Haas fürchten. Auch Schauspieler, Rapper und TV-Stars sind nicht sicher.
500 Franken statt einer Million
So wollen die «Munich Wirst Busters» etwa die Luxus-Uhr von Robert Geiss (57) als Fake entlarvt haben. Der posiert auf einem Instagram-Bild stolz mit einer Richard Mille, Modell: RM50-03 McLaren F1 Tourbillon. Die wird unter Uhren-Liebhaber für über eine Million Franken gehandelt. Laut Schelske und Haas ist es aber weitaus wahrscheinlicher, dass Geiss ein gefälschtes Model für rund 500 Franken trägt. Hinweise darauf fänden sich bei den Zeigern, dem Gehäuse und der Krone.
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Eines der neuesten «Opfer» der «Wrist Busters» ist Schauspieler und Promi-Spross Jimi Blue Ochsenknecht (29). Der protzte mit einer Audemars Piguet Royal Oak Chronograph – hat aber nicht mit Schelske und Haas gerechnet. Die stellten fest, dass es die Uhr in der Ausführung, die der Sohn von Uwe Ochsenknecht präsentierte, gar nicht gibt.
Viele Uhren im Umfeld sind gefälscht
Die beiden Promi-Schrecks haben sich schon in jungen Jahren für Uhren interessiert. Als sie älter wurden und die Expertise stieg, sei ihnen aufgefallen, dass praktisch alle Uhren in ihrem Umfeld gefälscht waren, wie sie der «Bild» verraten. «Deshalb haben wir begonnen das Ganze auf Instagram zu posten, um den Leuten zu zeigen, dass nicht alles so ist, wie es scheint», sagt Haas. Die Beiden wollen verhindern, dass «ein falsches Bild von solchen Uhren» entstehe. «Man denkt dann, dass man eine solche Uhr braucht, weil man sie überall auf den sozialen Medien sieht. Wir bekommen zahlreiche Kommentare, wo Leute schreiben, dass sie das Gefühl hatten, dass sie die Einzigen auf Instagram ohne Rolex sind», so Haas.
Normalbürger haben von den «Wrist Busters» aber nichts zu befürchten. Die Uhrenexperten gehen nur gegen Profile vor, die über 100'000 Follower haben. (klm)