Ex-Kinderstar nahm Marihuana, Ecstasy und Koks
Amanda Bynes packt über ihre Drogen-Vergangenheit aus

Sie nahm den ganzen Tag nur noch Drogen und war in einer «traurigen, düsteren» Welt gefangen: Schauspielerin Amanda Bynes spricht erstmals über ihren Nervenzusammenbruch.
Publiziert: 27.11.2018 um 20:33 Uhr
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Ex-Kinderstar Amanda Bynes, hier 2013 vor Gericht, hat bewegte Jahre hinter sich.
Foto: DUKAS

Ex-Kinderstar Amanda Bynes (32) hat bewegte Jahre hinter sich. Die ehemalige Schauspielerin sorgte 2013 mit Drogenexzessen, schrägen Äusserungen und bizarrem Verhalten für Schlagzeilen. Im gleichen Jahr wurde sie wegen rücksichtsloser Gefährdung und Besitzes von Marihuana angeklagt, nachdem sie ihre Wasserpfeife aus dem 36. Stock geschmissen hatte. Als sie dann noch bei einer Nachbarin Feuer in der Einfahrt legte, wurde Bynes in eine psychiatrische Klinik zwangseingewiesen.

2014 wurde der gefallene Hollywood-Star zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt. Ihre Mutter wurde vom Gericht dazu bis 2020 als ihr Vormund eingesetzt. Erst jetzt spricht Amanda Bynes ausführlich über jene Zeit – und die Drogen, die sie konsumierte. 

«Ich fing mit 16 an, Marihuana zu rauchen. Obwohl alle dachten, ich sei das brave Mädchen. Von da an rauchte ich Marihuana», sagt sie im «Paper»-Magazine. «Ich war damals nicht süchtig und missbrauchte es nicht. Ich ging nicht feiern und machte mich lächerlich … noch nicht.» Sie habe mit MDMA und Ecstasy experimentiert und Kokain konsumiert. «Ich habe Kokain dreimal versucht, wurde davon aber nie high», sagt die Ex-Schauspielerin offen.

Sie schmiss Film wegen Tabletten hin

2007 las der Ex-«Nickelodeon»-Star in einem Magazin über das verschreibungspflichtige Medikament Adderall, das bei ADHS und Narkolepsie eingesetzt wird. «Im Artikel stand, dass Frauen es nehmen, um dünn zu bleiben. Ich dachte, das muss ich mir besorgen.» Sie habe das Medikament verschrieben bekommen, als sie einen Psychiater aufsuchte und «Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung vortäuschte».

2010 musste sie aufgrund ihres Pillenkonsums gar die Dreharbeiten zum Film «Hall Pass» abbrechen. «Ich weiss noch, wie ich einige Tabletten kaute und zerstreut war. Ich konnte mich nicht auf meinen Text konzentrieren und mir nichts merken», erzählt sie. «Der Mix aus dem, dass ich mein Aussehen nicht mochte und so high war, dass ich mir meinen Text nicht merken konnte», habe dazu geführt, dass sie ihr Schauspiel-Engagement abbrach. «Ich erinnere mich daran, wie ich mich auf einem Bildschirm sah und durchdrehte. Ich dachte, mein Arm sieht so fett aus und rannte vom Set, weil ich dachte, dass ich furchtbar aussehe.»

«Es wurde eine düstere, traurige Welt für mich»

Im gleichen Jahr spielte Bynes in der Komödie «Easy A» mit. Damit begann ihre Abwärtsspirale: «Ich konnte meinen Auftritt in dem Film nicht ausstehen, ich mochte meine Performance darin nicht. Als ich ihn gesehen hatte, war ich absolut überzeugt davon, dass ich mit der Schauspielerei aufhören musste», sagt Bynes. Im Juni 2010 hängte sie die Schauspielerei an den Nagel. Danach hatte sie «keinen Sinn mehr im Leben»: «Ich stand auf und wurde high und war den ganzen Tag bekifft. Ich hing mit schäbigen Leuten ab und nahm viele Drogen. Es wurde eine düstere, traurige Welt für mich.»

In ihren schlimmsten Zeiten sorgte Bynes immer wieder mit absurden Posts bei Twitter für Furore. «Ich schäme mich sehr für die Dinge, die ich sagte. Wenn ich könnte, würde ich die Zeit zurückdrehen. Es tut mir für alle leid, die ich verletzt und über die ich gelogen habe, es nagt wirklich an mir. Es macht mich krank, traurig, und ich fühle mich deshalb furchtbar», sagt Bynes. «Alles, wofür ich mein Leben lang gearbeitet habe, habe ich irgendwie durch Twitter ruiniert.»

«Als hätte ein Alien Besitz von meinem Körper ergriffen»

Mittlerweile lebt Amanda Bynes seit knapp vier Jahren abstinent und studiert am Fashion Institute of Design & Merchandising in Los Angeles. «Die Tage, in denen ich mit Drogen experimentierte, sind längst vorbei. Ich bin nicht traurig darüber und vermisse es nicht, weil ich mich heute dafür schäme, wie ich mich unter Einfluss davon benahm», so Bynes. «Als ich aufhörte zu konsumieren, war ich wieder komplett normal und realisierte sofort, was ich getan hatte – es war, als hätte ein Alien Besitz von meinem Körper ergriffen. Es war ein seltsames Gefühl.» (kad)

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