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Ex-«GNTM»-Model verlor ihren Verlobten bei Heli-Absturz
Miriam Höller spricht über ihr Leben nach Horror-Unfall

Miriam Höller wurde als Kandidatin bei «Germany’s Next Topmodel» bekannt und arbeitete später als Stuntfrau. Bei einem Helikopterabsturz verlor sie vor drei Jahren ihren Verlobten – jetzt spricht sie offen über den Kampf zurück ins Leben.
Publiziert: 02.08.2019 um 12:34 Uhr
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Miriam Höller kämpfte sich zurück ins Leben.
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Miriam Höller (32) hat eine schwere Zeit hinter sich. Die ehemalige «Germany's Next Topmodel»-Kandidatin verlor vor drei Jahren ihren Verlobten Hannes Arch (†48), der bei einem Helikopterunfall ums Leben kam. Sie sass zu diesem Zeitpunkt im Rollstuhl, weil sich die Stuntfrau bei einem Sprung beide Füsse gebrochen hatte. Durch die bleibenden Schäden musste Höller ihre Karriere als Stuntfrau an den Nagel hängen. Doch die Kämpfernatur lässt sich von den Schicksalsschlägen nicht unterkriegen – im Interview mit «Bunte» verrät sie, wie sie sich zurück ins Leben kämpfte. 

«Anstatt in Selbstmitleid und Wut auf das Leben zu versinken, habe ich mich dafür entschieden, mich auf die Dinge zu konzentrieren, die geblieben sind», erklärt sie im Interview. Höller motiviert heute als Rednerin Andere und ist inzwischen wieder glücklich verliebt. Mit ihrem Freund Nate, einem Kanadier, führt die Ex-Stuntfrau eine Fernbeziehung auf 6500 Kilometer Distanz. Gemeinsam träume das Paar von einem «regelmässigen, gemeinsamen Leben». 

Sie träumt davon, Mami zu werden 

Höller verrät im Gespräch, dass sie sich wünscht, Mami zu werden. «Ich schreibe momentan an meinem eigenen Buch und dachte immer, dass ein Baby ein schönes Happy End wäre. Das Leben ist aber ein Wechselspiel von Höhen und Tiefen», sagt sie. «Während du Pläne machst, lernst du die Spielregeln des Lebens kennen, die du nicht beeinflussen kannst. Irgendwann werde ich sicher Mama, dann geht mein grosser Traum in Erfüllung und neue Herausforderungen warten auf mich.»

Ausgeschlossen ist für Höller hingegen ein Comeback als Stuntfrau. «Meine Karriere endete 2016 mit meinem Unfall. Die bleibenden Schäden in meinem Fuss hindern mich, zurück in meinen Traumberuf zu gehen. Ich glaube fest daran, dass es Zeit war, weiterzuziehen», erklärt sie. Heute spreche sie als Rednerin darüber, wie man sich aus schweren Schicksalsschlägen herauskämpft und seine Lebensfreude wiederfindet. «Das ist ein weitaus wertvollerer Job, als Stuntfrau zu sein. Ich stehe nicht mehr im Mittelpunkt, sondern die Zuhörer lernen nun von meinem bewegten Leben. Dafür musste ich das aber alles erst erleben und weiss diese Erfahrungen heute auch zu schätzen.»

Bis heute hat sie beim Gehen Schmerzen. «Die Verletzungen werden mich bis zu meinem Lebensende begleiten», sagt das ehemalige Model. «Es liegt jetzt allerdings an mir, worauf ich mich konzentriere. Sehe ich nur das, was mir durch den Unfall weggenommen wurde oder all das, was geblieben ist: Die Erinnerungen und Erfahrungen, die ich liebevoll und wertschätzend in meinem Gepäck bei mir trage und aus denen ich mich neu erfinden und weiterentwickeln konnte.»

«Mein Partner Nate hat mir mein Lächeln zurückgegeben»

Obwohl sie sich optimistisch zeigt und sich ins Leben zurückkämpfte, kämpfe sie noch jeden Tag mit der Trauer. «Ich habe gelernt, mit ihr umzugehen. Sodass sie mein Leben nicht bestimmt, mir aber dennoch die Möglichkeit gibt, all das in meinen Tränen werzuschätzen, was in der Vergangenheit war», so Miriam Höller. «Ich denke, dass es sehr wichtig ist, schlimme Erfahrungen nicht zu verdrängen, sondern sich immer wieder bewusst Zeit zum Reflektieren zu nehmen.» Sie sagt ehrlich: «Es ist jetzt drei Jahre her und ich habe noch immer Tage, an denen es mir überhaupt nicht gut geht. Derart furchtbare Erlebnisse hinterlassen so schwere Verletzungen, die wohl nie ganz verheilen.» 

Auch mit ihrem neuen Freund spricht die Deutsche über ihren Verlust. «Nate und Hannes kannten sich. Das ist schön, weil wir alle die Liebe zum abenteuerreichen und aussergewöhnlichen Leben geteilt haben. Es ist meine Verantwortung, klare Grenzen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart zu ziehen», sagt sie. (...) Mein Partner Nate hat mir mein Lächeln zurückgegeben, dafür bin ich ihm unendlich dankbar und er ist derjenige, mit dem ich in die Zukunft schaue, neue Pläne und Visionen kreiere.» Es sei ihr grosser Antrieb, ihr Leben «bunt und fröhlich» zu gestalten: «Denn Hannes hätte gewollt, dass ich die lebensfrohe und mutige Miriam bleibe.» (kad) 

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