«Es war so seltsam und surreal»
Model wurde im Wachzustand am Hirn operiert

Emily Sears litt wegen Gefässmissbildungen unter epileptischen Anfällen. Um diese loszuwerden, musste sie am Gehirn operiert werden – im wachen Zustand.
Publiziert: 01.07.2020 um 14:32 Uhr
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Bei Model Emily Sears wurden Kavernome, Missbildungen der Gefässe, im Hirn festgestellt.
Foto: Instagram

Emily Sears (35) hat eine Operation am Hirn, die sich wohl keiner wünscht. Das australische Model war nämlich wach dabei. Nicht nur war sie bei Bewusstsein, sie musste währenddessen auch mit den Ärzten sprechen. Auf Instagram berichtet sie nun von ihrer Erfahrung. Der Eingriff habe letzten Donnerstag stattgefunden. Sie habe jedoch gezögert, diesen Beitrag zu schreiben, weil das vergangene Jahr schwer für sie in Worte zu fassen sei.

«Im April letzten Jahres wachte ich plötzlich in einem Krankenwagen auf und wurde ins Spital gebracht, nachdem ich beim Einkaufen einen schweren Anfall hatte», erzählt Sears, die in Los Angeles lebt. Nach einigen Untersuchungen hätten die Ärzte dann feststellen können, wodurch der Anfall ausgelöst wurde. Sie diagnostizieren bei ihr Kavernome. Kavernome sind Gefässmissbildungen, eine Anhäufung an veränderten Venen im Gehirn, die sowohl Hirnblutungen als auch epileptische Anfälle auslösen können.

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«Mein ganzes Leben war auf Eis gelegt»

Sears' Leben veränderte sich schlagartig: «Von da an war mein ganzes Leben auf Eis gelegt, von meinem Arbeitsleben bis zu meinem Sozialleben, meiner Beziehung zu meinem Körper und meiner Identität», so die Influencerin. Das vergangene Jahr sei eine Achterbahnfahrt gewesen. Sie hatte mehrere Anfälle, litt unter den Nebenwirkungen von Medikamenten und der emotionalen Belastung. Ein Leben, das Emily Sears so nicht mehr leben wollte.

Deshalb entschied sie sich für eine Operation. Hätte sie die nicht gemacht, hätte sie den Rest ihres Lebens Medikamente nehmen müssen, ohne eine Garantie, dass die Anfälle komplett verschwinden. Doch der medizinische Eingriff war nicht ohne. «Da sich das Kavernom im vorderen linken Temporallappen, dem Sprachzentrum des menschlichen Gehirns, befand, riskierte ich, meine Fähigkeit zu sprechen zu verlieren», erklärt sie. «Aus diesem Grund war ich während der Operation wach.»

Sears musste während der Operation mit den Ärzten sprechen

Sie habe sprechen müssen, damit die Ärzte sicherstellen konnten, dass sie kein lebenswichtiges Gewebe gemeinsam mit den Blutgefässen entfernten. Sie erinnere sich an jeden Moment, in dem sie wach gewesen sei. Zwei Chirurgen hätten sich der Operation angenommen, einer habe ihr sogar zugewinkt. «Es war so seltsam und surreal, wie es sich anhört!» Sie sei so «demütig und dankbar», dass sie Zugang zur Gesundheitsversorgung hatte und ihre Krankheit geheilt werden konnte. «Ich habe einen tieferen Respekt vor dem menschlichen Körper, dem menschlichen Geist und der menschlichen Seele», so Sears.

Schmerzen hatte Sears während der Prozedur keine, wie sie auf Twitter schreibt. Doch was übrig geblieben ist, ist eine Narbe: «Ich habe eine riesige hufeisenförmige Narbe auf meinem Kopf, aber sie ist hinter meiner Haarlinie, deshalb sieht man sie nicht», berichtet sie. (bsn)

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