Eros Ramazzotti (55) über Weihnachten und Sehnsüchte
«Ich will noch viel lernen»

Er ist einer der grössten Stars Italiens: Sänger Eros Ramazzotti erinnert sich im Interview mit BLICK an seine Kindheit und erklärt, was ihn auch nach vielen Jahrzehnten noch antreibt.
Publiziert: 22.12.2018 um 09:49 Uhr
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Waren ein Traumpaar: Eros Ramazzotti und Michelle Hunziker 1998 in Rom.
Foto: Keystone
Interview: Peter Padrutt

Er bringt die Herzen seiner Fans seit Jahrzehnten zum Schmelzen: Eros Ramazzotti (55) erzählt, weshalb er eine Zeit lang damit geliebäugelt hat, mit der Musik aufzuhören. 

Signore Ramazzotti, Sie treten am Samstag in der Sendung «Happy Day» auf. Haben Sie Zeit, in Zürich Geschenke zu kaufen?

Eros Ramazzotti: Die Weihnachtszeit in Zürich hat immer etwas Magisches. Ich werde wohl aber lieber einen Spaziergang durch die dekorierte Stadt machen, statt auf Shoppingtour zu gehen.

Wie feiern Sie Weihnachten?

Mit meiner Familie, die Festtage sind eine wunderbare Gelegenheit, gemeinsam Zeit zu verbringen und sich zu erzählen, was man vom kommenden Jahr erwartet. Natürlich singen wir all die Weihnachtslieder, die mich an die Kindheit erinnern. Es ist schön, die Traditionen weiterzutragen.

Sie haben noch kleine Kinder – das Leben wird eine Herausforderung in einer digitalisierten Welt. Macht Ihnen das Sorgen?

Die Zeiten haben sich sehr geändert. Statt verängstigt auf die sozialen Medien zu reagieren, sollten wir unseren Kindern beibringen, die neuen Medien in kleinen Dosen zu konsumieren, sonst können es Waffen werden. Die neue Art der Kommunikation ist so schnell, die Informationen rasen; ich nutze sie für die Arbeit, nur gelegentlich mal auch zur Unterhaltung. Manchmal möchte ich zurück in die alten Zeiten, als man sich noch vom Festnetz anrief und nicht immer überall erreichbar sein musste.

Sie sind in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Welche Erinnerungen haben Sie?

Es war ein karges Leben, nicht immer einfach. Es gab trotzdem eine grosse Harmonie in meiner Familie. Auch wenn wir leere Taschen hatten, haben mich meine Eltern immer unterstützt. Sie haben mir Respekt und Demut beigebracht. Und ich habe gelernt, mit den Füssen auf dem Boden zu bleiben, wenn ich weiterkommen sollte. Wir müssen nicht glauben, dass wir an einem Ziel angekommen sind. Es gibt immer neue Strassen, die sich vor uns erstrecken und die uns weiterführen. Ich will noch viel lernen.

Ein Kind der Cinecittà

Er hat über 50 Millionen Alben verkauft: Eros Ramazzotti kam 1963 im römischen Stadtteil Cinecittà zur Welt. Den Durchbruch feierte er 1984 am Sanremo-Musikfestival. Seither sang er mit Stars wie Joe Cocker, Cher, Tina Turner und Andrea Bocelli. Von 1998 bis 2009 war er mit der Bernerin Michelle Hunziker (41) verheiratet. Das Paar hat mit Aurora (22) eine gemeinsame Tochter. 2014 heiratete er Schauspielerin Marica Pellegrinelli (30), mit der er Tochter Raffaela (7) und Sohn Gabrio (3) hat.

Er hat über 50 Millionen Alben verkauft: Eros Ramazzotti kam 1963 im römischen Stadtteil Cinecittà zur Welt. Den Durchbruch feierte er 1984 am Sanremo-Musikfestival. Seither sang er mit Stars wie Joe Cocker, Cher, Tina Turner und Andrea Bocelli. Von 1998 bis 2009 war er mit der Bernerin Michelle Hunziker (41) verheiratet. Das Paar hat mit Aurora (22) eine gemeinsame Tochter. 2014 heiratete er Schauspielerin Marica Pellegrinelli (30), mit der er Tochter Raffaela (7) und Sohn Gabrio (3) hat.

In Ihrem neuen Lied «Per il resto tutto bene» stimmen Sie sarkastisch an, dass viele Leute behaupten, alles sei gut, aber in Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall. Eine verlogene Welt?

Ja, es wird viel und gern geheuchelt. Es gibt auch sehr viel Hass. Wir sollten lernen, gelassener zu werden, auch keinen Groll ins aufkeimen zu lassen. Ich sehe als eine grosse Aufgabe von mir, der Gesellschaft ihre Verdienste vor Augen zu halten, aber auch ihre Defizite. Ich will frei zu den Leuten singen, ihnen aber auch transparent klarmachen, was nicht geht. 

Bevor Sie Ihr neues Album «Vita ce n’è» machten, dachten Sie daran, mit der Musik aufzuhören. Warum?

Ich gebe zu, dass ich einige Zweifel hatte. Eine neue CD bedeutet immer viel Arbeit. Doch schliesslich erkannte ich, dass es wichtig ist, dass man weitermacht, damit am Ende die Liebe und das Gute siegen. Eine grosse Sehnsucht von mir ist es, dass ich mit meinen Liedern einen Lichtstrahl der Hoffnung verbreiten kann.

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