Darum gehts
- Lily Stewart wird nach Verhaftungsfoto im Internet berühmt
- Studentin zweimal wegen Geschwindigkeitsüberschreitung angehalten und verhaftet
- Hunderte Privatnachrichten von Freunden auf Facebook und Instagram erhalten
Sie hat über Nacht Tausende Verehrer dazugewonnen und wird im Netz mit Komplimenten über ihr makelloses Aussehen überhäuft. Die Geschichte hinter der plötzlichen Aufmerksamkeit für Lily Stewart (20) klingt eigentlich nicht aussergewöhnlich, doch die Hintergründe haben es in sich. Das Foto, das Stewart berühmt machte, ist in Wahrheit ein Verhaftungsfoto – auch Mugshot genannt – und die scheinbar unschuldige junge Frau auf dem Bild ist eine Raserin.
Aber der Reihe nach: Lily Stewart, Studentin der Universität von Georgia, hatte es eilig, weil sie zu spät für die Geburtstagsfeier einer Kommilitonin dran war. Darum gab sie auf der Strasse ordentlich Gas – bis ein Polizist sie stoppte. «Er war sehr nett, hat mir einen Strafzettel ausgestellt und mich wieder fahren lassen», erinnert sich Stewart. So weit, so gut.
«Ich bin dann aus Versehen wieder zu schnell gefahren. Meines war das einzige Auto auf der Strasse, und da verliert man das Gefühl für die Geschwindigkeit», erzählt sie weiter. Dumm nur, dass ihr der Streifenwagen die ganze Zeit gefolgt war. Als der Polizist sie ein zweites Mal wegen Geschwindigkeitsüberschreitung stoppte, war er offenbar weniger nett: In Handschellen brachte er sie zur Wache und knipste das obligatorische Verhaftungsfoto. Ein Mugshot, der im Netz viral geht.
«Einige boten mir an, mich aus dem Gefängnis zu befreien»
Auf X zeigen sich zahlreiche Nutzer vom Schnappschuss begeistert. «Was auch immer sie getan hat: Mein Herz sagt, sie ist unschuldig», schreibt ein User ironisch. «Sie haben Miss America eingesperrt!» Und: «Das einzige Verbrechen hier ist der Diebstahl meines Herzens.» Das sind nur einige wenige Beispiele für die Schwärmereien, die über Lily Stewart im Internet zu lesen sind.
Dass ihr Foto viral gegangen ist, hat Stewart erst zwei Tage später von ihrer Mutter erfahren. Dazu sagt sie: «Ich habe dann gesehen, dass ich Hunderte Privatnachrichten von Freunden auf Facebook und Instagram erhalten hatte. Einige boten mir sogar an, mich aus dem Gefängnis zu befreien.» Das war am Ende nicht notwendig: Das Gericht stellte Lilys Verfahren ein, und sie kam sogar ohne eine Geldstrafe davon. Über ihren Ruhm im Cyberspace lacht sie nur: «Zu schnell fahren kann jeder, das ist keine Kunst», witzelt sie.
Erinnert ihr euch an den «heissesten Häftling» der Welt?
Ähnlich wie die Geschichte von Lily Stewart ist auch die von Jeremy Meeks (41), besser bekannt als «der heisseste Häftling». Vor rund zehn Jahren wurde er bei einer Gang-Razzia festgenommen, sein Mughsot ging über Nacht viral. Statt für seine Schandtaten interessierte sich das Netz nur noch für sein hübsches Gesicht.
Der Wirbel in den sozialen Medien um seine Schönheit machte ihn zum Schauspieler und zu einem gefragten Model. Dass ihn das Schicksal von der Strasse geholt haben, darauf ist er stolz: «Es fühlt sich gut an, etwas Positives zu machen, auf das meine Kinder stolz sein können», sagte Meeks einmal.