RTL-Moderator Hans Meiser ist tot. Das hat die deutsche «Bild» aus dessen Umfeld erfahren. Bekannt wurde er ab 1992 mit seiner Sendung «Hans Meiser», die bis zu drei Millionen Zuschauer erreichte und als Vorbild für moderne Talkshows gilt. Ab 2015 trat Meiser regelmässig in der Rubrik «Der kleine Mann» der ZDFneo-Show «Neo Magazin Royale» von Jan Böhmermann (42) auf und spielte dort unter anderem den fiktiven Bundespräsidenten Hans-Meiser Steinmeiser. 2017 wurde die Zusammenarbeit beendet, nachdem bekannt wurde, dass Meiser für ein Online-Portal, das rechtspopulistische Verschwörungstheorien verbreitet, Werbespots einsprach.
Noch kürzlich wollte er mit seinem eigenen Radioprogramm im norddeutschen Lübeck durchstarten. Er gründete gemeinsam mit seinen Partnern Harald Thoma und Dietmar Baum den Sender Wellenrausch – der den Tod Meisers mittlerweile auch bestätigt hat. In einer offiziellen Mitteilung schreibt Wellenrausch dazu: «Die TV-Legende, der Moderator und Mitgründer von unserem Sender Radio Wellenrausch ist im Alter von 77 Jahren unerwartet an Herzversagen verstorben. Hans Meiser hat sich vom ersten Tag an leidenschaftlich um den Aufbau unseres Senders gekümmert und hierfür zahlreiche Formate entwickelt. Wir werden diesen grossartigen Mann, Freund und Mitgründer unseres Senders Radio Wellenrausch nie vergessen! Danke Hans. Danke für alles.»
Mehrfacher Preisträger
Meisers Wirken bei RTL gilt nach wie vor als viel beachtet – anfangs der 1990er-Jahre wurde der Deutsche mit diversen Fernsehpreisen ausgezeichnet. 1993 erhielt er sowohl einen Bambi als auch die goldene Kamera. Zuletzt war es um den Moderator und Journalisten allerdings ruhiger geworden – nachdem er seine dritte Frau Angelika kennengelernt hatte, zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück und baute mit seiner Partnerin ein Haus an der Ostsee. «Alles ganz bodenständig und seniorengerecht auf einer Ebene. Wir mussten allerdings eine doppelte Wand zwischen Arbeits- und Schlafzimmer einziehen, weil ich gemäss meiner Frau zu laut telefoniere», erklärte er der «Bild» 2019. Nebst seiner Frau hinterlässt Meiser drei Kinder und drei Enkelkinder. (las/Spot On)