Ein Skandal beschäftigt momentan die britische BBC: Einer seiner Mitarbeiter wurde nach Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens freigestellt. In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung hiess es, «ein männlicher Mitarbeiter» sei «suspendiert» worden. Zuvor hatte die Zeitung «Sun» eine Frau mit der Aussage zitiert, ein namentlich nicht genannter BBC-Moderator habe ihrem damals 17-jährigen Kind über einen Zeitraum von drei Jahren mehrere zehntausend Pfund für pornografische Fotos gezahlt.
Über das Geschlecht des Kindes ist nichts bekannt – doch nun wurde dafür offenbar die Identität des TV-Manns gelüftet. Der in einen Skandal um mutmassliches sexuelles Fehlverhalten verwickelte BBC-Mitarbeiter ist von dessen Frau als der altgediente Star-Moderator Huw Edwards (61) identifiziert worden. «Ich gebe diese Erklärung im Namen meines Mannes Huw Edwards ab, nach fünf extrem schweren Tagen für unsere Familie», erklärte Vicky Flind am Mittwoch. Ihr Mann leide unter «ernsthaften psychischen Problemen» und werde aktuell «stationär im Spital behandelt, wo er auch in absehbarer Zukunft bleibt.»
Polizei sieht keine Straftat
In den vergangenen Tagen wurden weitere Vorwürfe des Fehlverhaltens laut. Allerdings verkündete die Londoner Polizei am Mittwochabend ihrerseits, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass im Ursprungsfall eine Straftat begangen worden sei. Daher gehe die Polizei in der Affäre nicht weiter vor. Sobald ihr Mann gesundheitlich dazu in der Lage sei, werde er sich zu den Berichten äussern, kündigte Flind an.
Huw Edwards' Name war bereits vor der Erklärung seiner Frau massiv in den Onlinenetzwerken zirkuliert. Der 61-Jährige moderiert in Grossbritannien die 22-Uhr-Nachrichten. Er war es auch, der im vergangenen Oktober der Welt die Nachricht vom Tod der Königin Elisabeth II. (1926–2022) verkündete.
Andere BBC-Aushängeschilder forderten Outing
Vor der Identifizierung des Walisers durch dessen Frau hatten sich auch einige seiner Kollegen zu dem Fall geäussert. BBC-Star Jeremy Vine (58) forderte den Moderator in einer Fernsehsendung dazu auf, seine Identität öffentlich zu machen, um weiteren Schaden vom Ruf des Rundfunksenders abzuwenden. Ein früherer BBC-Mitarbeiter beschrieb den Moderator in einem Podcast als «extrem wütend» über die Medienberichte in der Affäre. (AFP)