Im November 2022 verstarb der ehemalige Teenie-Star Aaron Carter (1987–2022) urplötzlich. Vor wenigen Monaten schloss die Polizei die Ermittlungen ab und stufte seinen Tod als Unfall ein. Der Bruder von Backstreet-Boy Nick Carter (43) nahm zuvor Drogen ein und ertrank daraufhin in seiner Badewanne. Seine Zwillingsschwester Angel Carter (35) gab dem «People»-Magazin nun ein Interview, in dem sie über ihre «toxische Familiendynamik» und von Aarons Kampf mit seiner psychischen Gesundheit sprach.
Angel erinnerte sich im Gespräch an den Alkoholmissbrauch ihrer Eltern Jane Schneck und Robert Gene Carter. Die Sucht der Eltern und der frühe Kontakt von Aaron und Nick mit Ruhm und Reichtum habe sich negativ auf die gesamte Familie ausgewirkt: «Ruhm und Geld haben Überhand in unserer Familie genommen.» All dieser Druck habe Aaron selbst in die Sucht getrieben, so Angel.
«Der Anfang vom Ende»
Im Laufe der 2000er machte er immer wieder Schlagzeilen mit seinem Drogenmissbrauch, wurde sogar mehrmals verhaftet. Zwei Schicksalsschläge sollen ihm darüber hinaus schwer zu schaffen gemacht haben. 2012 starb seine damals 25-jährige Schwester Leslie (1986–2012) an einer Überdosis. Sein Vater verstarb 2017 – er soll zuvor einen Herzinfarkt erlitten haben. «Ich hatte immer das Gefühl, dass das der Anfang vom Ende war. Aaron ging es schon davor nicht gut, aber das war wie ein Domino-Effekt», erzählte Angel.
Später sei Aaron mit Schizophrenie und Persönlichkeitsstörungen diagnostiziert worden. Er liess sich behandeln, wies sich selbst in eine Entzugsklinik ein. Dennoch musste Angel mitansehen, wie ihr Bruder in den letzten Jahren vor seinem Tod verstörende Livestreams abhielt. Darin inhalierte er Gas aus Kanistern, befand sich inmitten von Schusswaffen und teilte seiner Community mit, seine Familie plane, ihn umzubringen. «Ich habe einfach ständig darauf gewartet, dass er damit Schluss macht. Aber er hat es nie getan», sagte Angel.
Die 35-Jährige erinnerte sich daran, wie sehr ihr Bruder nach Glück und Zufriedenheit strebte: «Er hat wirklich bis zum Ende gekämpft, aber hatte zu viele Probleme, die er lösen musste. Er wurde zu diesem Menschen, den wir nicht wiedererkannten. Ich denke, er hat sich nicht mal selbst wiedererkannt.»
Kein gutes Verhältnis zur Mutter
Vergangenen März schockierte Aaron Carters Mutter, indem sie Fotos des Unfallortes veröffentlichte. Schneck behauptete, ihr Sohn habe Morddrohungen erhalten und die Behörden hätten ihre Befürchtungen ignoriert. Im Mai wurde sie wegen Vorwurfs häuslicher Gewalt vorübergehend verhaftet. Sie soll unter dem Einfluss von Alkohol mit ihrem Ehemann in einen Streit geraten sein.
Mit ihrer Mutter habe Angel keinen Kontakt. Die Veröffentlichung der Fotos bezeichnete sie als «Eindringen in die Privatsphäre», Aaron hätte das nie gewollt, so Angel. Mittlerweile engagiere sie sich für eine Organisation, die sich um die mentale Gesundheit von Kindern kümmert. «Es ist viel leichter, ein starkes Kind zu erziehen, als einen gebrochenen Erwachsenen zu heilen», zeigte sie sich überzeugt. Für sie stehe fest: Aaron soll nicht für seine «finalen Lebensjahre» in Erinnerung bleiben. Aaron soll nicht «umsonst» gestorben sein.
Am 28. Juli hielten Angel Carter und ihr Ehemann eine Trauerfeier für Aaron Carter ab. Seine Asche wurde in einem Friedhof in Los Angeles beigesetzt. (SpotOn)