Eloy de Jong verbrachte früher seine Ferien im thurgauischen Arbon
«Es ist so hübsch in der Schweiz»

Der Holländer war Teil der Kult-Boyband Caught in the Act. Heute startet Eloy de Jong mit seinem neuen Schlagerpop-Album richtig durch.
Publiziert: 07.07.2018 um 12:47 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:00 Uhr
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Eloy de Jong singt heute hauptsächlich deutschen Schlagerpop.
Foto: Imago
Interview: Vanessa Büchel

In den 90er-Jahren rockte Eloy de Jong (45) mit Caught in the Act die Bühne. Mit Songs wie «Love Is Everywhere» faszinierte die Boyband, damals mit Lee Baxter, Bastiaan Ragas, Benjamin Boyce und de Jong, eine ganze Jugendgeneration. Heute geniesst der sympathische Holländer eine Solo-Karriere, singt deutschen Schlagerpop und tourt noch immer ab und zu mit Lee Baxter und Bastiaan Ragas von der Band.

Am 1. Juni erschien sein neues Album «Kopf aus – Herz an», das über Nacht die Charts stürmte. Mit BLICK plaudert der Musiker über die Zukunft der Kult-Boyband, Alleingänge auf der Bühne und seine Familie. 

BLICK: Kürzlich erschien Ihr neues Popschlager-Album. Wie würden Sie den Sound mit nur drei Worten beschreiben?

Eloy de Jong: «Kopf aus – Herz an» ist ein Song- und Albumtitel, aber auch mein Lebensmotto. Ich will damit die Botschaft vermitteln, das Herz für andere Menschen zu öffnen und jeden so zu respektieren, wie er ist. Darum: Offenheit, Spass und Echtheit!

Und woher kam die Inspiration?

Das Album ist ein Spiegel meines Lebens. In den 90ern habe ich mit Caught in the Act über die Liebe gesungen – mittlerweile habe ich wirklich gelebt, geliebt und verloren. Ich habe schöne und auch traurige Sachen erlebt. Genau das zeigt sich auf dem Album. Hinter meinen Songs stecken persönliche Geschichten. Wie beim Lied «Regenbogen», das verdeutlichen soll, dass ich eine ganz normale Familie habe. Mein Partner und ich sind die Papis von Indy. Die halbe Zeit verbringt sie bei uns, die andere Hälfte der Zeit ist sie bei ihrem Mami. Natürlich wird oft darüber diskutiert, wie unterschiedlich wir sind. Mit meinen Songs will ich die Botschaft vermitteln, dass wir gar nicht so anders sind. Alle Menschen sind doch irgendwie unterschiedlich – und auch alle Farben des Regenbogens brauchen Raum, um zu leben.

Stichwort Familie. Geben Ihr Partner und Ihre Tochter Ihnen Halt im ganzen Trubel? 

Ich habe diese ganze Achterbahnfahrt ja schon einmal geniessen dürfen – in den 90ern. Der Unterschied zu damals: Jetzt habe ich eine Familie und damit eine gute Basis. Ich geniesse, was ich beruflich mache, und den Erfolg, den ich damit habe. Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen und meine Songs zu singen. Mein Partner und Indy geben mir aber die Kraft, um das Ganze zu geniessen. Meinen Kopf verliere ich dank ihnen nie.

Was hat sich seit den 90ern verändert? 

Die Zeit mit Caught in the Act war wunderbar. Aber heute geniesse ich alles viel mehr. Damals konnte es ab und an stressig werden, man dachte immer nur an morgen. Heute will ich einfach im Moment leben!

Und von Ihrem Partner bekommen Sie volle Unterstützung in dem, was Sie machen?

Ja, wir unterstützen uns gegenseitig. Ich bin stolz darauf, was er macht – und umgekehrt. Popstar zu sein, ist schön und gut, aber wichtig ist mir die Normalität, die ich zu Hause habe.

Wie sieht die Zukunft von Caught in the Act aus? 

Es gibt keinen Grund, warum Caught in the Act vorbei sein sollten. Ich geniesse es, dass Solo- und Bandkarriere gut nebeneinander existieren können. Aber ohne Caught in the Act wäre ich heute nicht hier. Mir ist bewusst, wie wichtig meine Vergangenheit ist. Wir haben damals so viele junge Leute erreicht. Das ist etwas, worauf man sehr stolz sein kann.

Ihr seid wieder vereint. Vermissen Sie dennoch die gute alte Zeit mit den Jungs?

Ich muss ehrlich sagen, eine Boyband ist schön, aber es ist einfacher, mit einem Rucksack solo rumzufahren. Entscheidungen sind schneller getroffen, wenn man nur eine Person ist. Aber ich liebe es noch immer, mit den beiden auf der Bühne zu stehen.

Jetzt sind Sie gerade auf Promotour in der Schweiz. Waren Sie schon öfters hier?

Mein Partner und ich waren früher viel Ski fahren in der Schweiz, in Arbon. Es ist so hübsch hier! Man kann so gut essen – ich liebe es!

Und jetzt noch etwas Persönliches: Welche Macken haben Sie?

Ich reagiere manchmal zu emotional. Mein Partner sagt mir immer, ich solle doch nochmals eine Nacht darüber schlafen, damit ich nicht zu schnell handle. Und: Morgens brauche ich eine ganze Stunde, um richtig wach zu werden. Nicht nur für mein Gesicht, sondern auch für meinen Kopf und mein Gehirn. 

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