Der Babar-Zeichner Laurent de Brunhoff ist im Alter von 98 Jahren verstorben. Das berichtet die «New York Times». Demnach sei der Künstler bereits am Freitag gestorben. Grund waren Komplikationen nach einem Schlaganfall, wie die Zeitung seine Ehefrau Phyllis Rose (81) zitiert. Er hinterlässt zwei Kinder aus erster Ehe.
Als kleiner Junge hörte Laurent de Brunhoff den Geschichten über «Babar den Elefanten» zu, die seine Mutter Cécile erzählte. Sein Vater Jean (1899–1937) erweckte den Dickhäuter dann mit seinen Zeichnungen zum Leben. 1931 erschien der erste Band einer ganzen Reihe von Kinderbüchern über den lustigen Elefanten, der in jungen Jahren seine Mutter verlor, in die Stadt Paris flüchtete, in einem noblen Vorort von einer reichen Dame erzogen wurde und später zurück in den Dschungel ging. Vater Jean veröffentlichte bis zu seinem Tod 1937 sieben Bücher über Babar, danach übernahm Sohn Laurent die Aufgabe. Insgesamt sollten 20 weitere Geschichten über den Dickhäuter und seine Freunde folgen.
Grosser Erfolg
Die Geschichten von Babar wurden millionenfach verkauft und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Auch über die TV-Bildschirme trottete der Elefant gleich mehrfach. Im deutschsprachigen Raum dürfte die Zeichentrickserie «Babar der Elefantenkönig», die von 1989 bis 1994 produziert wurde, mit am bekanntesten sein.
Trotz der Beliebtheit der Bücher gab es auch Kritik, insbesondere über die Darstellung von sogenannten Wilden, die in zwei verschiedenen Werken vorkommen. Von rassistischen Darstellungen indigener Menschen ist die Rede, schreibt die «New York Times». Eine entsprechende Kritik einer jungen Lektorin in den 1960er-Jahren hat sich Laurent de Brunhoff allerdings zu Herzen genommen und die beiden Bände überarbeitet. 2017 erschien das letzte Buch über die Abenteuer des Elefanten im grünen Samtanzug.