«Eigentlich hilft jetzt nur noch der Eisberg»

Das Netz zieht über neuste «Traumschiff»-Folge her

Michel ImhofTeamlead People

Traditionell zu den Festtagen heisst es im ZDF jeweils am Stephanstag und an Neujahr: Alle an Bord! «Das Traumschiff» sticht in See. In der Folge, die am zweiten Weihnachtstag ausgestrahlt wurde, ging es für Kapitän Max Parger (gespielt von Florian Silbereisen, 42) in den US-Bundesstaat Utah – eine Destination ohne Meeranstoss. Nicht nur das sorgte bei den Zuschauern für rote Köpfe.

«Die Autoren müssen sich beim Aufschreiben der ‹Story› doch vor Lachen in den Armen gelegen haben», lautet ein Urteil eines Users der Plattform X. Ein anderer meint: «Ich weiss ja auch, dass das sonst ganz grosser Müll ist. Aber heute ist es wirklich grauenhaft.»

Mit dem Flieger gehts nach Utah

Besonders der Umstand, dass sich die Geschichte im sich nicht am Meer befindenden US-Bundesstaat Utah abspielt, können viele Zuschauer nicht verstehen. Diese Situation wird von Hoteldirektorin Hanna Liebhold (Barbara Wussow, 62) gleich zu Beginn der Folge erklärt: «Wir starten von Los Angeles aus. Und dann fliegen wir weiter nach Utah.» Zu sehen ist vom Transfer allerdings nichts, mit einem Schnitt befinden sich die Passagiere im Landesinneren. Die Zuschauer bringt dies zum Lachen.

Ein User nutzte sogar die künstliche Intelligenz von ChatGPT, um zu wissen, ob das Kreuzfahrtschiff tatsächlich irgendwie nach Utah kommen könnte. Antwort: Nein.

Zufällig spricht ein Mann in der Wüste Deutsch

Auch die Darstellung der USA sorgt bei einigen Zuschauern für Lacher. Ein Paar verfährt sich in der Wüste und bleibt im Sand stecken, plötzlich kommt ein Mann auf einem Pferd vorbei – der zufälligerweise Deutsch sprechen kann. In einer anderen Szene ist eine Wüstenlandschaft Utahs zu sehen, im Hintergrund läuft allerdings das Lied «Sweet Home Alabama».

Für die neuste Folge von «Das Traumschiff» finden viele keine positiven Worte. «Eigentlich hilft jetzt nur noch der Eisberg», meint jemand in Anspielung auf die Titanic. Eine andere Userin ist erstaunt, wie die Geschichten der ZDF-Kultserie entstehen. «Bin immer wieder überrascht, wie sie es schaffen, jede einzelne Folge an Absurditäten zu übertreffen. Chapeau», meint sie.

Quotentief für Traumschiff

Das ZDF wurde für die unlogische Geschichte vom Publikum abgestraft. Erstmals schalteten gemäss dem deutschen Branchenportal «DWDL» weniger als fünf Millionen Menschen ein. Anders als im Vorjahr landete sie Serie damit hinter dem «Tatort»-Krimi, der zeitgleich in der ARD ausgestrahlt wird. Lediglich beim jüngeren Publikum (14 bis 49 Jahre) holte «Das Traumschiff» eine Reichweite von 14,5 Prozent, der «Tatort» nur 10,6.

Lange müssen Fans nicht aufs nächste Abenteuer von Max Parger und seiner Truppe warten. Bereits am 1. Januar strahlt das ZDF die nächste Folge aus. Zum 100. Mal sticht das Traumschiff in See, es geht nach Nusantara in Indonesien – ein Ort mit Meeranstoss!