Auf einen Blick
- Liam Payne stirbt nach Sturz aus Hotel in Buenos Aires
- Minuten vor seinem Tod postete er ein Foto mit Freundin
- Payne war 31 Jahre alt und hatte zuvor Alkoholprobleme
- Polizei wurde wegen seines aggressiven Verhaltens gerufen
- Er stürzte aus 13 bis 14 Metern Höhe
Liam Payne, das frühere Mitglied der Boyband One Direction, ist nach einem Sturz aus dem dritten Stock eines Hotels in Buenos Aires gestorben. Der britische Sänger, Gitarrist und Komponist wurde 31 Jahre alt. Wie die lokalen Behörden am Donnerstagmorgen (Ortszeit) mitteilen, sei Payne an den Folgen eines Schädelbruches gestorben. Die Identität des Stars sei aufgrund seines Passes festgestellt worden.
Minuten vor seinem Tod hatte der Star auf Snapchat noch ein Foto von sich mit seiner Freundin Kate Cassidy (25) gepostet. Eine Stunde vor seinem Tod hatte Payne zudem ein Video hochgeladen. Er und Cassidy wirken entspannt beim Frühstück in einem luxuriösen Anwesen auf dem Land. Das Video war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung allerdings bereits einige Tage alt, da seine Freundin bereits zwei Tage vor seinem Tod abreiste.
Ihre «verfrühte» Abreise begründete Cassidy in den sozialen Medien damit, dass sie ursprünglich nur fünf Tage dort sein sollten, es schlussendlich aber zwei Wochen wurden. «Ich war bereit, zu gehen. Ich liebe Südamerika, aber ich hasse es, zu lange an einem Ort zu bleiben». In den Stunden und Tagen nach ihrer Abreise musste sich sein Zustand dramatisch verschlechtert haben.
«Es gab keine Möglichkeit zur Wiederbelebung»
Wie argentinische und britische Medien berichten, hatte die Polizei am Mittwoch um 17.04 Uhr Ortszeit in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires einen Notruf erhalten. In der Lobby eines Hotels verhalte sich ein Mann aggressiv. Der Besagte soll unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden und sich in der Lobby aufbrausend verhalten haben. Offenbar hatte er seinen Laptop zerschmettert und musste in sein Zimmer zurückgetragen werden.
Kurz später wurde seine Leiche in einem Innenhof des Hotels entdeckt. Sein Körper kam zwischen Stühlen und Tischen eines Restaurants zu Fall. Payne stürzte offenbar aus einer Höhe von 13 bis 14 Metern und «erlitt sehr schwere Verletzungen», die er nicht überleben konnte, wie ein Sprecher des städtischen Rettungsdienstes sagte. «Es gab keine Möglichkeit zur Wiederbelebung.»
Payne könnte zum Zeitpunkt des Sturzes «ohnmächtig» gewesen sein
In Übereinstimmung dazu ergaben die vorläufigen Autopsieergebnisse, die vom Forensic Medical Corps im Leichenschauhaus durchgeführt wurde, laut «Infobea», dass Payne an einem «Polytrauma» verstarb. Die forensischen Experten betonten, dass Paynes Schädelbruch allein schon tödlich war, die dadurch verursachten inneren und äusseren Blutungen aber zum Todesmechanismus beitrugen. Die vollständigen Autopsieergebnisse werden zu gegebener Zeit veröffentlicht.
Die Experten gaben zudem weiter an, dass an Payne keine Abwehrverletzungen zu finden waren und es auch keine Hinweise auf Fremdeinwirkung gab – er habe nicht versucht, sich vor etwas zu schützen. Es wird vermutet, dass er möglicherweise halb oder vollständig bewusstlos war, als er stürzte, heisst es in einer Erklärung.
Deshalb wurde eine toxikologische und anatomisch-pathologische Analyse von Paynes Blut und Urin eingeleitet, um festzustellen, ob Drogenrückstände vorhanden sind. Auch seine medizinische Vorgeschichte soll überprüft werden, um einen Einblick in seinen psychischen Gesundheitszustand zu erhalten.
«Zweifelhafter Tod» und zwei mysteriöse Frauen
Trotz der Anzeichen, dass der Musiker allein war und möglicherweise aufgrund von Drogenmissbrauch eine psychotische Episode durchlebte, erklärte die Staatsanwaltschaft, dass sein Sturz aus formalen Gründen als «zweifelhafter Tod» und «ungeklärt» behandelt werde. In diesem Zusammenhang wurden laut der Staatsanwaltschaft fünf Zeugen vernommen.
Unter ihnen seien zwei «bekannte» Frauen, wie eine argentinische Journalistin berichtete. Sie sollen in der Nacht vor Paynes Tod bei ihm gewesen sein und das Hotel erst kurz vor seinem Ableben verlassen haben. «Er war mit zwei Frauen in seinem Zimmer, wo Zugang zu Drogen bestand. Ich werde ihre Nachnamen nicht nennen, aber sie sind bekannt», so die Journalistin. Argentinische Medien bezeichnen die Frauen als «Schlüsselzeugen» und nicht als Verdächtige.
Herzzerreissende letzte SMS von Freundin
Ein paar Tage vor seinem Tod hatte Payne noch SMS mit seiner Freundin Jodie Richards ausgetauscht, die ihn früher in Bühnentanz und Schauspiel unterrichtet hatte. Die beiden schickten einander kurze Texte, wie zwischen guten Freunden üblich. Als Richards dann vom tragischen To des Stars in Buenos Aires erfuhr, schickte sie ihm eine Reihe von panischen und herzerreissenden SMS.
«Liam!», schrieb sie in der erste Nachricht, gefolgt von «Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist!» Nachdem Richards etwas zur Ruhe bekommen schien, schrieb sie: «Bitte Liam. Gute Nacht, Mr. P. Ich habe keine Worte und will mich nicht verabschieden. Wenn ich aufwache, bin ich mir sicher, dass alles nur ein Traum war.»
Alkohol- und Medikamentenprobleme
Erst im letzten Jahr hatte sich Payne einem Alkoholentzug unterzogen. 2021 hatte der Brite auch über Probleme mit Medikamentenmissbrauch gesprochen.
Payne hatte in den letzten Wochen seine Reisen in Argentinien dokumentiert und am 2. Oktober gemeinsam mit seiner Freundin Kate Cassidy das Konzert seines ehemaligen Bandkollegen Niall Horan (31) besucht. Payne war gerade 16 Jahre alt gewesen, als er 2010 als Mitglied der Boyband One Direction zu einem Star wurde. 2015 löste sich die Band auf. 2019 veröffentlichte Payne sein erstes Soloalbum. Diesen März folgte seine LP «Teardrops». Payne ist der Vater von einem 2017 geborenen Sohn. Dessen Mutter ist die ehemalige Girls-Aloud-Sängerin Cheryl Cole (41).
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
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Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
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