Vielleicht reicht es dieses Mal für den Durchbruch: Ausgerechnet als Rapper Niko B. (37) alias Dr. Knarf kurz davor war, sein bisher vielversprechendstes Album namens Prometheus zu veröffentlichen, jagte er 2017 sein eigenes Musikstudio in die Luft. Das Studio explodierte gemäss Polizei, weil der Rapper darin Drogen gekocht hatte. Jetzt ist er schwerbehindert und sitzt im Rollstuhl.
«40 Prozent meiner Hautoberfläche sind verbrannt. Ich hatte bis jetzt fast 50 Operationen», sagt der Rapper im Interview mit «Bild». Aber: «Irgendwie muss es weitergehen». Niko B. kündigt deshalb sein Bühnencomeback an. Fünfeinhalb Jahre nach der fatalen Explosion will der Kölner wieder raus aus dem Rollstuhl und rauf die Bühne, zumindest für einen Moment.
Ein Wunder, lebt er noch
Auch sein Album will der Rappe, der eher für seinen Horror-Unfall als für seine Musik bekannt ist, fertigstellen. Einfach wird dies nicht. Seit der Explosion lebt Niko B. mit deformierten Kopf und diversen Brandnarben. Weil der Rapper im künstlichen Koma mehrere Schlaganfälle erlitten hatte, wurden ihm grosse Teile des Schädelknochens entfernt.
Der Deutsche betont: «Die Leute denken, dass mir die Ärzte auch die Hälfte meines Gehirns abgenommen hätten, aber das ist zum Glück nicht so.» Aktuell lernt Niko B. wieder laufen. Das gelingt dem Rapper mit Gehhilfen bereits, weshalb er sich bereit fühlt für ein Bühnencomeback.
Alles vor die Wand gefahren
Trotzdem zeigt sich der Rapper im Interview nachdenklich. Er habe sein ganzes Leben vor die Wand gefahren und zahle nun den Preis dafür. «Vorher habe ich in erster Linie sehr egozentrisch und selbstsüchtig gelebt.» Dabei ist Niko B. Vater eines sechsjährigen Jungen. «Es schmerzt extrem, dass ich mit meinem Sohn nie auf einen Baum werde klettern können.»
Bereits 2004 sass B. für sechs Monate hinter Gittern. Jetzt drohen ihm laut «Bild»-Informationen neben den gesundheitlichen Problemen auch rechtliche Konsequenzen. Wegen «Handel mit Betäubungsmitteln und fahrlässige Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion» wurde gegen ihn Anklage erhoben. Er könnte also wieder ins Gefängnis wandern. (sod)