Im Sommer verletzte sie sich bei einem Reitunfall und zog sich einen doppelten Kreuzbeinbruch zu, Ende des Jahres meldete sie sich mit düsteren Worten aus der Notaufnahme: Für Lena Meyer-Landrut (32) war 2023 kein leichtes Jahr. Tatsächlich musste sich die Sängerin nicht nur durch körperliche, sondern auch mentale Ausnahmesituationen kämpfen. «Der November und Dezember haben mir nochmal den Rest gegeben, aber vielleicht war das auch gut so, schön tief nach unten und dann: nachdenken, reflektieren und mit neuen Gedanken, neuer Energie und neuem Mut ins nächste Jahr», schrieb Meyer-Landrut zum Jahresende.
Jetzt gibt die Sängerin erstmals einen tieferen Einblick in ihre Gefühlswelt. In der neusten Episode ihrer Dokumentation «Making Loyal» führt Lena Meyer-Landrut durch den Prozess des Videodrehs zum Song «Loyal to Myself». Darin symbolisiert sie mit einem Autocrash ihren «Depressionsrückfall im Dezember». «Der Crash ist das Negative, dass ich damit buchstäblich gegen die Wand gefahren bin», erklärt sie. Am Ende befreit sie sich aus dem Auto und damit von ihren negativen Gefühlen.
«Ich bin einfach froh, wenn das vorbei ist»
Wie im Clip weiterzusehen ist, ist das Musikvideo zu diesem Zeitpunkt zwar im Kasten, aber das Album noch nicht fertig. «Ich sag es, wie es ist: Ich bin einfach froh, wenn das vorbei ist», sagt sie über den Entstehungsprozess ihres Albums. «Es ist einfach belastend.» In ihrem Song «Loyal to Myself», der Mitte März veröffentlicht wurde, singt sie darüber, wie sich selbst ab sofort treu bleiben möchte und sich besser kennenlernen will.
Ein Ansatz, der bei ihren Fans Anklang findet. In der Kommentarspalte bei Youtube schreibt eine Nutzerin: «Ich finde es wirklich wunderschön und bemerkenswert, wie du deine Gefühle in dem Song widerspiegelst!» Oder: «Um so etwas zu schaffen, braucht man ungemein viel Selbstbewusstsein und innere Stärke. Und um die Gefühle seines Herzens zum Ausdruck zu bringen und in Worten wiederzugeben und dies dann auch noch in einen Song umzusetzen, welcher die Menschen zum Mitfühlen bewegt, bedarf es jeder Menge Kreativität, Wortgewandtheit und Talent», lobt sie ein anderer Nutzer.
Kämpft Lena Meyer-Landrut bereits seit Jahren mit Depressionen?
Im vergangenen Winter war noch unklar, ob es sich bei ihr um einen Winterblues oder eine ernstzunehmende Depression handelt. In einem Post Mitte Dezember schrieb sie insbesondere darüber, dass ihr das dunkle Wetter zu schaffen mache. «Ich sehne mich nach Sommer, nach Sonne, nach Leichtigkeit. Alles grau und dunkel und dieses Jahr überträgt sich das doll auf mich und ich bekomme es auf allen Ebenen zu spüren.» Schon damals standen ihr ihre Fans zur Seite und versuchten, der Sängerin in den dunkeln Zeiten mit Tipps und Zuspruch weiterzuhelfen.
Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass um Lena Meyer-Landruts psychischen Gesundheitszustand spekuliert wird. Vor sechs Jahren hatte sich die Sängerin unerwartet zurückgezogen und ein geplantes Album sowie eine Tournee abgesagt. Von der «Süddeutschen Zeitung» auf Depressionen angesprochen, entgegnete sie: «Es war eine brutale Erschöpfung. Mehr möchte ich dazu öffentlich nicht sagen. Aber ich habe das auch als einen positiven Wandel erlebt.»
Telefon 143
Die Dargebotene Hand: Für Menschen in einer schwierigen Lebenslage, die sofort Hilfe brauchen: www.143.ch
Telefon 147
Soforthilfe für Kinder und Jugendliche bei Fragen zu Sexualität, Liebeskummer, Familienproblemen etc. – und wenn sie nicht mehr leben mögen: www.147.ch
Selbsthilfe Schweiz
Vermittlung von Selbsthilfegruppen: Betroffene und Angehörige können sich mit anderen Betroffenen und Angehörigen austauschen. Tel. 0848 810 814
Verein Netzwerk Angehörigenarbeit Psychiatrie
Angehörige von Menschen mit einer psychischen Erkrankung erhalten Unterstützung und Infos: www.angehoerige.ch
APHS Angst- und Panikhilfe Schweiz
Die Patientenorganisation bietet Hilfe und Beratung, Infos und die Möglichkeit zur Diskussion zwischen Patienten, Angehörigen sowie Fachleuten an: Tel. 0848 801 109, www.aphs.ch
SGAD Schweizerische Gesellschaft für Angst und Depression
Informationsplattform für alle Fragen (Prävention, Krankheitsbilder, Forschung etc.) rund um das Thema Angst und Depression: www.sgad.ch
Schweizerische Stiftung Pro Mente Sana
Beratung in sozialen, psychologischen und rechtlichen Fragen. Auskunft zu Recovery-Gruppen: www.promentesana.ch
Verein Equilibrium
Vermittelt Selbsthilfegruppen und informiert über Entstehung, Verlauf und Therapiemöglichkeiten bei Depressionen: Tel. 0848 143 144, www.depressionen.ch
Stress No Stress
Informationen und Massnahmen für Mitarbeiter und Unternehmen zum Thema Stress: www.stressnostress.ch
Selbsttests
Ein erster Schritt – ersetzt aber nie die ärztliche Abklärung:www.zadz.ch/krankheiten/test; www.pdgr.ch/Selbsttest-Depression.1629.0.html
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