Sie hatte eine der grössten Stimmen der Musikgeschichte, wurde 1967 mit «Respect» weltberühmt. Jetzt ist Aretha Franklin (†76) tot. Die Soul-Sängerin verlor am Donnerstag den Kampf gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs, wie ihre Medienvertreterin Gwendolyn Quinn der Nachrichtenagentur AP mitteilte. Demnach starb Franklin in ihrem Haus in Detroit (USA), wo sie bis zuletzt gepflegt wurde. «Die Familie war bei ihr, als sie starb», schreibt «TMZ».
Franklins Familie schreibt in einem Statement, das dem Portal vorliegt: «In einem der dunkelsten Momente unseres Lebens finden wir nicht die richtigen Worte, um den Schmerz in unseren Herzen zu beschreiben. Wir haben eine Matriarchin und einen Felsen in unserer Familie verloren.»
Als erste Frau in der «Rock and Roll Hall of Fame»
Franklin begann als Kind im Gospelchor der Kirche ihres Vaters zu singen. Später fiel ihre Powerstimme auch Profis auf, bereits in den frühen 60er-Jahren erhielt sie ihren ersten Plattenvertrag. Songs wie «I say a little prayer», «Bridge over troubled water» oder «(You Make Me Feel Like) A Natural Woman» sind bis heute unvergessen. Insgesamt gewann die Musikerin 18 Grammys. Eine besondere Ehre erfuhr sie 1987: Als erste Frau wurde Franklin in die «Rock and Roll Hall of Fame» aufgenommen.
2010 wurde bei ihr Krebs diagnostiziert. Nach ihrem letzten öffentlichen Auftritt im August 2017 in Philadelphia (USA), sagte Franklin in diesem Jahr mehrere Konzerte ab: Ihr Arzt forderte sie auf, sich auszuruhen. In den vergangenen Tagen hatte sich ihr Gesundheitszustand dann dramatisch verschlechtert, Angehörige und Freunde wachten in Detroit an ihrem Krankenbett. Franklin hinterlässt die vier Kinder Clarence (63), Edward (61), Ted (54) und Kecalf (48). Sie war zweimal verheiratet.
Pepe Lienhard erinnert sich an Soul-Queen Aretha
Die Trauer ist weltweit gross. Auf Twitter verabschieden sich Tausende von der verstorbenen Soul-Queen.Der frühere US-Präsident Bill Clinton (71) erklärt, er und seine Frau Hillary (70) trauerten um Franklin. Die Sängerin sei «einer der grössten Schätze Amerikas» gewesen. «Mehr als 50 Jahre lang hat sie unsere Seelen berührt», so Clinton.
Betroffen ist auch Bandleader Pepe Lienhard. «Als ich 2008 das grosse Jubiläumskonzert zum 75. Geburtstag von Quincy Jones in Montreux dirigieren konnte, wollten wir Aretha unbedingt haben. Der verstorbene Claude Nobs setzte alle Hebel in Bewegung», erinnert er sich gegenüber BLICK. Aber schon damals sei es Aretha Franklin nicht mehr gut genug gegangen. «Sie wollte nicht mehr ins Flugzeug steigen.»
Für ihn sei sie «unbestritten die absolute Soulkönigin – mit einer Ausnahmestimme, riesiger Power und enormer Musikalität», so Lienhard. «Unvergesslich ist für mich ihr Auftritt im Film 'The Blues Brothers'. Ihre einmalige Stimme wird unvergesslich bleiben.»