Wer damit angefangen hat, weiss man wie bei den meisten Instagram-Challenges auch bei der aktuellsten nicht. Aber diese Herausforderung ist besonders hochkarätig. Von Hollywood-Ikone Sharon Stone (62) bis Supermodel Cindy Crawford (54) posten sehr berühmte und weniger berühmte Frauen ein Schwarz-Weiss-Foto von sich und nominieren weitere – so sind innert kürzester Zeit unter dem Hashtag #womensupportingwomen mehrere Millionen Einträge entstanden.
Gemeinsam sind wir stärker
«Frauen unterstützen Frauen.» Die Botschaft ist simpel, aber offensichtlich ein weltweites Anliegen. «Gemeinsam Grösse zeigen», meint Stone. «Liebe ist der einfachste Weg, sich gegenseitig zu unterstützen», so der Eintrag von Crawford.
Die Social-Media-Bewegung hat längst auch die Schweiz erreicht. «Es gibt ja so viele (unnötige) Challenges hier auf Instagram, aber diese empfinde ich als elementar wichtig», schreibt Ex-Moderatorin Anna Maier (42). «Wir Frauen sollten uns gegenseitig viel mehr unterstützen und fördern, statt uns untereinander ständig zu vergleichen (was per se unglücklich macht) und abzuwerten.» Sie fordert gleich jede Frau heraus, die das liest, mitzumachen, denn: «Gemeinsam sind wir so viel stärker.»
Mit der Challenge soll also auf Frauenfreundschaft, Unterstützung und Feminismus aufmerksam gemacht werden. Das bestätigte auch ein Sprecher von Instagram auf Anfrage der «New York Times»: Die meisten Teilnehmerinnen würden im Zusammenhang mit den Fotos über «Stärke und Unterstützung» schreiben.
Echte Unterstützung oder Selbstinszenierung?
Auch wenn die Botschaft durchwegs positiv gemeint ist, gibt es bereits Kritik. Auf Twitter schlagen Frauen vor, dass es doch besser wäre, Bücher oder Produkte von Frauen zu teilen, anstatt sich mit Selfies und Porträts zu inszenieren. Tatsächlich bekommt man bei manchen der Posts den Eindruck, dass man nicht so sehr zur Unterstützung anderer Frauen bei der Bewegung mitmacht, sondern um sich selber ins beste Licht zu rücken.
So etwa Liz Hurley (55), die sich mit einer fast barbusigen Retro-Aufnahme zeigt und dazu schreibt: «Es scheint Hochsaison für lustige Challenges zu sein, aber diese scheint mir besonders süss.»
Die Challenge soll aus der Türkei stammen – um auf Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen
Inzwischen erklärte eine Instagram-Pressesprecherin laut «New York Times», dass der früheste Beitrag von der brasilianischen Journalistin Ana Paula Padrão stammt. Auch das Video von Alexandria Ocasio-Cortez’ (30) Rede im Repräsentantenhaus der USA, das kürzlich viral ging, könnte dazu beigetragen haben, das Thema Feminismus weiter zu pushen. In ihrer Rede kritisierte die demokratische Abgeordnete den Republikaner Ted Yoho (65) – er habe sie sexistisch beleidigt.
Auf Instagram heisst es inzwischen, der Hashtag zur Schwarz-Weiss-Challenge stamme aus der Türkei, um auf Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. Türkinnen verwendeten im Rahmen des Aufrufs die Hashtags #kadınaşiddetehayır und #istanbulsözleşmesiyaşatır. Diese gingen mittlerweile jedoch verloren – und werden nun auf Instagram wiederbelebt, um auf den wohl ursprünglichen Grund der Challenge aufmerksam zu machen.
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