Die Komikerlegende stellt in Bern ihre Bilder aus
Otto greift zum Pinsel

Otto kann auch anders: Statt auf der Bühne Witze zu erzählen, entspannt er in ruhigen Minuten beim Malen. Vom 10. bis 25. November 2018 zeigt er seine Werke erstmals in der Schweiz.
Publiziert: 12.11.2018 um 12:36 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2020 um 10:55 Uhr
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Foto: Alex Kraus/laif
Interview: Michel Imhof

Otto Waalkes (70) kennt man als Kultkomiker und ulkigen Schauspieler. Doch er hat auch eine ruhige, und trotzdem witzige Seite: die Malerei. Vom 10. bis 25. November 2018 werden seine Werke erstmals in der Schweiz ausgestellt.

Otto, der vor seinem Durchbruch als Komiker Kunstpädagogik studierte, parodiert in seiner Arbeit Werke bekannter Künstler. So werden Bilder von Paul Cézanne und Andy Warhol mit seinen Maskottchen, den Ottifanten, oder einem Selbstporträt des Ostfriesen versehen. «Ich empfinde Parodien immer als ehrlichste Form der Bewunderung», erklärt er gegenüber SonntagsBlick. Das sei es auch, was seine Kunst mit seiner Komik verbinde.

Otto lässt sich in Bern treiben

Die Malerei gibt Otto Anregung: «Wenn ich durch ein Museum gehe, sehe ich vieles, was ich auch gern machen würde und manches, was ich anders machen würde. Beides stimuliert.» Eine Nachricht möchte er mit seiner Kunst aber nicht vermitteln, stellt er klar: «Mir reicht es, wenn der Betrachter Spass hat an meinen Bildern.»

In «Saitensprünge – Wenn Musiker malen» im Berner Kornhausforum (vom 10. bis 25. November 2018) werden neben Ottos Bildern unter anderen auch Werke von Toni Vescoli (76), Frölein Da Capo (38) und Ausstellungsinitiant Polo Hofer (1945–2017) gezeigt. Otto erinnert sich an Polo: «Ich kenne ihn als Mann mit Ideen – und für diese bin ich ihm besonders dankbar.» Auch der Ausstellungsort Bern hat ein Platz in Ottos Herzen: «Wer einmal auf dem Münsterplatz stand oder sich in der Aare aufs Bundeshaus zutreiben liess, wird diese Stadt nie vergessen.»

Um einen Original-Otto bei sich zu Hause zu haben, muss man inzwischen tief in die Tasche greifen. Ein Werk des Komikers kostet in Bern zwischen 2500 und 25'000 Franken, die Stile sind breit gefächert: «Das sind meist neue Werke. Im Moment bin ich noch auf einer Rundreise durch die ganze Kunstgeschichte von Giotto bis Otto.»

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