Im Berliner Technopalast Berghain, wo der Buchstabe K sonst eher für Kokain und Ketamin steht, prangte am Dienstagabend ein grosses, glitzerndes «K» für die Pop-Göttin Kylie Minogue (49). Grund: Sie stellte ihr 14. Album «Golden» vor 500 Personen vor.
Es begann wie ein normaler Berghain-Abend: mit langem Warten und dem Abkleben aller Kameralinsen mit Stickern. Im einstigen Heizkraftwerk sind weder Bild- noch Videoaufnahmen erlaubt. Grund: die wilden Partys mit nackter Haut und Drogen.
Homosexuelles Publikum
Das Berghain zieht genau wie Schwulenikone Kylie Minogue ein homosexuelles Publikum an. Trotzdem gab es bei der Konzertankündigung Stimmen, die meinten, das Berghain verkaufe sich hier dem Kommerz.
So wild wie sonst im Berghain war es bei Kylie dann doch nicht. Frenetisch gefeiert, betrat die strahlende Australierin die Bühne, spielte einen Mix aus alten und neuen Hits. Letztere verbinden Dance-Pop mit Countrymusik, den Fans schien es zu gefallen. Sie trugen goldene Cowboyhüte oder Jeanshemden, einer kam in Glitzerunterhose.
Keine Handys
«Du nimmst dein Handy jetzt lieber runter, sonst fliegst du aus dem Club!», mahnte Kylie Minogue während des zweiten Songs charmant einen Besucher. «Nicht einmal ich darf hier Fotos machen. Und ich würde sehr gerne!»
Kylie konnte mit ihren Anekdoten, ihrer Bühnenpräsenz und ihrer positiven Art ihren Stand bei den Fans festigen. Ob das Konzert allerdings auch dem Berghain-Personal – unter anderem dem muskulösen, glatzköpfigen Barkeeper im Paillettenkleid – gefiel, bleibt fraglich.