Am 9. September 2018 spielten sich auf dem Kreuzfahrtschiff Aida Luna dramatische Szenen ab. Ein Überwachungsvideo zeigt, wie eine Person in Frauenkleidern um fünf Uhr morgens in der früh auf die Reling zustürmt, darauf steigt – und springt. Bei dieser Person handelte es sich um den Popsänger Daniel Küblböck (33). Wieso der Entertainer diesen traurigen Weg wählte, bleibt bis heute ein Rätsel.
Denn auch ein Jahr später gibt es zwar viele Theorien über das turbulente Innenleben des Paradiesvogels, doch nur wenig Antworten. Fest steht, dass Küblböck schon von Beginn der Reise an ein bizarres Verhalten an den Tag legte. Der Sänger trug Frauenkleider, schminkte sich stark und wollte nur mit «Frau Kaiser» angesprochen werden. Nachdem er in den Nächten randalierte, herumschrie und anderen Passagieren gegen die Tür trat, musste er mehrmals die Kabine wechseln. Ausserdem sei er oft alkoholisiert gewesen.
Verlor sich Küblböck in Transvestiten-Rolle?
Sein Vater Günther Küblböck habe schon vor der Kreuzfahrt gewusst, dass sein Sohn an starken psychischen Problemen litt und versucht, seine Abreise zu verhindern. Schuld am Zustand seines Sohnes gab Günther auch der Schauspielschule, die Küblböck vor seinem Tod besucht hatte. Dort sollte Küblböck in seinem Abschlussstück den Transvestiten Aurora spielen. «Das wollte er zuerst nicht, plötzlich ging er voll auf in der Rolle. Er wollte ja einen guten Abschluss machen», erzählte Günther der «Bunte». Verlor sich Küblböck in der Rolle?
Manche Angehörige glauben nicht an Tod
80 Stunden suchten die Rettungskräfte mit mehreren Booten und zwei Flugzeugen nach dem Entertainer, eine Leiche wurde nie gefunden. Doch bei einer Wassertemperatur von zehn Grad dürfte ein Überleben unmöglich sein. Dennoch will nicht jeder an den Tod von Küblböck glauben. «Der ist nicht tot. Der wird sich abgesetzt haben. Wieso sollte er sich umbringen? Auf gar keinen Fall!», sagte beispielsweise sein Stiefvater Herbert Lenz in einer Dokumentation der «Bild». Sein ehemaliger Lebenspartner Robin Gasser (23) will ausserdem spüren, dass Küblböck heute in Kanada lebe.
Auch seine Familie will den Sänger nicht offiziell für tot erklären lassen. «Es gibt für uns keinerlei Grund für solch einen Schritt, schon gar nicht wegen erbschaftlichen Angelegenheiten», schreiben die Angehörigen auf seiner Webseite, die immer noch online ist. Deswegen gilt Küblböck auch ein Jahr nach dem verhängnisvollen 9. September 2018 offiziell als «verschollen». Und das Rätsel wird wohl für immer ungelöst bleiben. (klm)