Vor einer Woche enthüllte der deutsche Youtube-Channel «STRG_F» in einer Reportage, wie die TV-Witzbolde Joko Winterscheidt (41) und Klaas Heufer-Umlauf (36) in ihren Sendungen «Late Night Berlin» und «Duell um die Welt» tricksen. Die Protagonisten sollen beinahe allesamt Laien-Schauspieler sein. Obwohl Szenen echt wirken, stecke meist ein Drehbuch dahinter.

So etwa ein legendärer Sketch aus Heufer-Umlaufs Sendung «Late Night Berlin», in dem der Moderator einen Velo-Dieb stellt. Beim Dieb handelte es sich allerdings um einen eingeweihten Schauspieler.

Während die Produktionsfirma der beiden Moderatoren zugab, nachgeholfen zu haben, schwiegen Joko und Klaas selbst bislang zu den Fake-Vorwürfen. Bis jetzt: Klaas Heufer-Umlauf sprach die Schummeleien am Montag in «Late Night Berlin» an – und entschuldigte sich.

«Wir sind ja keine Journalisten»

«Natürlich war unser erster Reflex zu sagen, wir machen ja hier nur Quatschfernsehen», sagte er. «Und um Gottes willen, wir sind ja keine Journalisten, die jetzt ausschliesslich der Wahrheit verpflichtet sind. Wir sind Joko und Klaas, wir haben uns den Mund zugenäht, wir haben uns einen Donut in die Stirn gespritzt.»

Der Moderator weiter: «Wir machen keine Dokumentationen, keine Reportagen und wir machen und zeigen auch Sachen, die Sie und euch aus dem Alltag rausreissen sollen. Das ist das Hauptziel.» Dabei würden sie Sachen für eine bessere Pointe übertreiben und dramatisieren. «Vieles, was in Fernsehstudios passiert, und vieles, was in dieser Reportage aufgezählt wurde, ist völlig zurecht Teil einer Inszenierung namens Entertainment.»

«Wird so auch nicht mehr vorkommen»

In einzelnen Fällen seien sie «über dieses Ziel hinausgeschossen» – etwa beim Velo-Dieb. Heufer-Umlauf gab zu, dass man den Fall «deutlich so anders dargestellt, dass man es auch nicht mit so einem einfachen ‹Ist ja nur Unterhaltung› wegwischen kann.»

Er bat um Verzeihung: «Ich kann auch jeden verstehen, der davon enttäuscht wurde. Dafür möchte ich mich, ernst gemeint und ohne jede Ironie, entschuldigen. Das war ohne Wenn und Aber ein Fehler und wird so auch nicht mehr vorkommen. Wir und jeder Einzelne, der mit uns an unseren Shows arbeitet, liebt das Fernsehen, liebt es, möglichst spektakuläre, lustige oder auch oft superdumme Sachen zu präsentieren.»

Die Fehler, die man dabei gemacht habe, habe man nicht aus «Zynismus, Zuschauerverachtung oder Faulheit» getan, so der TV-Star. «Es gab Einzelfälle, bei denen wir nicht einsehen wollten, dass die Realität weniger spannend ist als das, was wir gerne auf der Showbühne sehen.» (kad)