Das meint Blick zu Ben Affleck und Jennifer Garner
Unfair und billig

«Ich würde heute noch trinken, wäre ich verheiratet», erzählt Ben Affleck in einem aktuellen Interview über seine Ehe mit Jennifer Garner. Der US-Schauspieler zeigt sich damit von seiner respektlosen Seite. Wer Stil hat, äussert sich nie despektierlich über Ex-Partner.
Publiziert: 16.12.2021 um 12:39 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2021 um 12:42 Uhr
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Tempi passati! Schauspieler Ben Affleck mit seiner hochschwangeren Ehefrau Jennifer Garner bei einem Red-Sox-Baseballspiel in Boston (2005).
Foto: imago/Icon SMI
Jean-Claude Galli

Die Phrase «Jeder ist seines Glückes Schmied» ist zwar etwas abgedroschen, aber im Kern nicht minder wahr. Die Partnerin oder den Partner für das eigene Befinden verantwortlich zu machen, wie nun Ben Affleck seine Ex-Frau Jennifer Garner, ist ein höchst unfaires und billiges Manöver. Es lenkt bloss von den eigenen Unzulänglichkeiten ab.

Denn nicht nur für unser Glück sind wir selber verantwortlich, sondern auch für unsere Laster und Verfehlungen. Und nicht die Ehefrau, die höchstens darunter leidet, wenn ihr Mann zu tief ins Glas schaut.

Anstand und Stil

Wer trinkt, weil er die Realität nicht aushält, sollte sich eher fragen, was er selber daran ändern kann, damit diese ihm wieder besser gefällt. Und die volle Verantwortung für die eigenen Schwächen übernehmen. Aber das wird Affleck von den Reha-Psychiatern schon gehört haben. Was er sicher ebenso weiss, aber offenbar auch vergessen hat: Es ist eine Frage des Anstands und des Stils, sich nicht abschätzig über eine verflossene Beziehung zu äussern.

Wer sich früher die intimsten Dinge anvertraut hat, sollte davon ausgehen können, dass sie auch später unter Verschluss bleiben. Erst dieses Grundvertrauen ermöglicht eine wirklich aufrichtige, ehrliche Liebe.


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