Chris Hemsworth über seinen ersten gemeinsamen Film mit seiner Frau Elsa Pataky
«Es war wie ein langes Date ohne Kids»

Nach acht Jahren Ehe dreht Chris Hemsworth über den ersten Dreh mit seiner Frau Elsa Pataky. Auf das Paar hat der gemeinsame Film positive Auswirkungen, wie Hemsworth im Interview verrät.
Publiziert: 14.03.2018 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:55 Uhr
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In «Operation: 12 Strong» kommen sich Chris Hemsworth und Elsa Pataky auch im Film erstmals näher.
Foto: David James
Interview: Christian Thiele

Ob Tom Cruise mit Nicole Kidman in «Eyes Wide Shut» oder Brad Pitt und Angelina Jolie in «By the Sea» –wenn Ehepaare auch auf der Leinwand Paare spielen, kann dies der Vorbote einer Scheidung sein. Chris Hemsworth ist überzeugt, dass seine erste Zusammenarbeit mit Ehefrau Elsa Pataky vor der Kamera in «Opera­tion: 12 Strong» keine negativen Auswirkungen hat. Im Gegenteil.

Chris Hemsworth: Es war für uns ein tolles, langes Date ohne die Kids. Wie ein Miniurlaub. Unsere drei Kleinen haben wir nämlich während des Drehs für zwei Wochen bei den Grosseltern in Los Angeles gelassen.

Dann ist am Set alles reibungslos gelaufen?
Aber ja. Gott sei Dank, hat bei uns die Chemie von Anfang an gestimmt. Wäre ja auch schlimm, wenn nicht. Nach sieben Jahren gemeinsamen Rollenstudiums. Insbesondere unseren ersten Filmkuss haben wir sehr intensiv geprobt (grinst).

Im Film sagt Ihre Filmtochter: «Papa, du musst endlich Spanisch lernen.» Sagen das Ihre Kids nicht auch ständig zu Ihnen?
Ja. Den Satz hat Elsa ins Drehbuch setzen lassen (lacht). Das muss ich mir tatsächlich zu Hause öfter anhören.

Warum fällt es Ihnen nach acht Jahren denn so schwer, die Sprache Ihrer Frau zu lernen?
Tut es eigentlich nicht. Und ehrlicherweise versteh ich schon so einiges. Aber halt nicht alles. Unsere Kinder sprechen fliessend spanisch. Da komme ich manchmal nicht ganz nah. Mein Gehirn ist einfach schon zu voll mit all den Texten, die ich für meine Filme auswendig lernen muss (grinst). Geistig begrenzt halt.

Sie drehten in den letzten Jahren Filme am Fliessband. Wie schwer ist es, Ihre Familie ständig zurücklassen zu müssen?
Es bricht mir jedes Mal das Herz. Ich war gerade zehn Tage zu Hause und dann musste ich schon wieder wegfliegen. Meine Tochter war untröstlich und meinte: «Aber du bist doch gerade erst von der Arbeit gekommen» (seine Stimme stockt). Es ist echt hart. Auf der anderen Seite ist das nichts im Vergleich zu einem Soldaten, wie ich ihn spiele. Der weiss ja noch nicht einmal, ob er seinen Einsatz überlebt. Ich wüsste gar nicht, was ich vor einem solchen Abschied sagen würde.

Gibt es eigentlich einen grossen Unterschied zwischen der spanischen und der australischen Familienkultur?
Den gibt es sicher, nur fällt er bei uns relativ gering aus. Elsa und ich haben beide grosse Familien, die gerne die Nacht durchfeiern, sehr eng miteinander verbunden und laut sind. Alle haben einen grossartigen Sinn für Humor. Deshalb verstehen wir uns auch so gut.

Wie oft sind Sie denn alle in Spanien?
Meist im Sommer für ein paar Wochen. Das Witzige ist, dass in unserer Gegend Byron Bay in Australien mehr Spanier wohnen als Einheimische. Manchmal frag ich mich, ob ich versehentlich nach Madrid geflogen bin. Überall höre ich nur Spanisch.

Haben Sie Ihren Umzug von Los Angeles zurück in Ihre Heimat je bereut?
Oh nein, auf keinen Fall. Es war die beste Entscheidung, die wir je getroffen haben. Elsa und die Kinder lieben es hier. Es ist so toll, dass meine Kids so aufwachsen können wie ich und meine Brüder. Wir leben auf ­einer kleinen Farm mitten in der Natur mit einem Traumstrand um die Ecke. Besser geht es doch nicht!

Sie spielen im Film den Anführer einer Spezialeinheit. Sind Sie von Natur aus auch ein Leadertyp?
Auf jeden Fall. Nur dass meine beiden Brüder das nicht immer so gesehen haben (lacht).

Sie mussten für den Part reiten lernen. Sind Sie gut darin?
Ich dachte, ich wäre ein halber Profi. Nur hatte ich nicht bedacht, dass ich vor der Kamera dann noch 50 Pfund an Ausrüstung und Waffen mit mir tragen muss. Das war alles andere als witzig, und ich musste echt aufpassen, nicht die Balance zu verlieren und mich vor der Crew zu blamieren. Gott sei Dank, war mein Pferd ein Vollprofi und hat mich ein paar Mal gerettet.

Wie bereitet man sich darauf vor, zum Mitglied einer militärischen Spezialeinheit wie der Green Berets zu werden.
Ich könnte nie das tun, was diese Männer leisten. Aber in einer Hinsicht haben Schauspieler und die Mitglieder von militärischen Eliteeinheiten eine Sache gemeinsam: Wir werden beide da­rauf hintrainiert, dass man mit seiner Mission scheitert. Und wie man auf ständiges Scheitern reagiert und mit welcher Einstellung man es dann wieder probiert.

Sie sind ein Topstar und kommen dennoch völlig locker und geerdet rüber. Wie bleiben Sie auf dem Teppich?
Das hat viel mit den Menschen zu tun, mit denen man sich umgibt. Ich habe eine fantastische Familie und insbesondere Eltern, die mich zur Bescheidenheit erzogen haben. Und dann habe ich Freunde, die ich schon als kleiner Junge gekannt habe. Die stellen sicher, dass ich mich nicht zu wichtig nehme.

Was man von einigen Ihrer Kollegen nicht unbedingt immer behaupten kann ...
Ich sehe es leider auch öfter, dass gewisse Leute nur von Jasagern umgeben sind. Niemand holt sie dann zurück auf den Boden, wenn sie abheben. Ich habe das Glück, dass mich meine Umgebung in dieser Hinsicht nie im Stich lässt.

Hilft es auch, nicht in Hollywood zu leben?
Auf jeden Fall. Ich habe es schon gemocht, in Los Angeles zu sein. Doch dort ist es manchmal ziemlich leicht, die Realität zu verlieren. Das habe ich wirklich gemerkt, als wir dann nach Australien gezogen sind. Da konnte ich mit Leuten endlich mal wieder über Dinge reden, die mit meinem Business nichts zu tun haben.

Es heisst, dass Ruhm oft die wahre Natur von Menschen ­herauskristallisiert.
Da stimme ich Ihnen zu. Tom Hanks hat mal dazu gesagt: «Wenn du von Natur aus ein Arschloch bist, dann werden wir es bald alle wissen.»

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