In einer Nacht im Juni 1991 veränderte sich ihr Leben für immer: Charlize Theron (44), damals 15 Jahre alt, und ihre Mutter Gerda wurden von ihrem Vater Charles bedroht. Offen spricht der Hollywood-Star beim Radio-Sender «NPR» über diesen düsteren Moment in ihrer Kindheit.
«Mein Vater war so betrunken, dass er eigentlich gar nicht mehr hätte laufen können, als er mit einer Waffe nach Hause kam», erzählt Theron. «Meine Mutter und ich waren in meinem Schlafzimmer und lehnten gegen die Tür, weil er versuchte, die Tür aufzustossen. Er ging einen Schritt zurück und schoss drei Mal durch die Tür. Keine der Kugeln traf uns, was ein Wunder war.»
«Ich schäme mich nicht, darüber zu reden»
Um sich selbst und ihre Tochter zu retten, erschoss Gerda ihren Ehemann. «In Notwehr beendete sie die Bedrohung», erklärt Theron. Weil sie aus Notwehr handelte, musste sie sich nicht für den Tod ihres Ehemannes verantworten. «Ich schäme mich nicht, darüber zu reden, weil ich denke, dass uns bewusst wird, dass wir nicht alleine sind, je mehr wir über diese Dinge reden», sagt der Hollywood-Star. «Für mich ging es bei dieser Geschichte immer darum, mit einem Alkoholiker aufzuwachsen und was dies mit einer Person macht.»
«Ich kannte ihn nur auf eine Art, und zwar als Alkoholiker»
Über ihren Vater sagt Theron: «Er war ein sehr kranker Mann und mein Leben lang Alkoholiker. Ich kannte ihn nur auf eine Art, und zwar als Alkoholiker.» Das Zusammenleben mit ihrem suchtkranken Vater prägte sie. «Es war eine ziemlich hoffnungslose Situation. Unsere Familie steckte darin fest. Die tägliche Unvorhersehbarkeit, mit einem Süchtigen zu leben, ist eine Sache, die für den Rest deines Lebens in deinem Körper verwurzelt ist – mehr als nur dieses eine Ereignis, das eines Nachts passierte.»
Leben mit Alkoholiker-Vater hinterliess Narben
Der «Tully»-Star erzählt: «Ich glaube, dass unsere Familie sehr ungesund war. Das alles hat bei uns Narben hinterlassen. Natürlich wünsche ich mir, dass das, was in jener Nacht passierte, nie passiert wäre. Es ist das, was unglücklicherweise geschieht, wenn man nicht die Wurzeln des Problems angeht.» Zu ihrer Mutter Gerda hat Theron, selbst Mami von zwei Kindern, ein enges Verhältnis. «Ich habe Glück, dass ich eine tolle Mutter habe, die mich mutig machte», sagte sie in einem früheren Interview. «Ich wüsste nicht, wer ich ohne sie wäre.» (kad)