Ein preisgekrönter schwedischer Rapper ist bei einer Schiesserei zwischen Banden in Göteborg getötet worden. Der 26-jährige C. Gambino, der auch als «der maskierte Rapper» bekannt war, wurde am Dienstagabend in einem Parkhaus niedergeschossen, wie die Polizei am Mittwoch erklärte. Der Künstler, der mit bürgerlichem Namen Karar Ramada heisst, war im Mai in Schweden zum Hip-Hop-Künstler des Jahres gekürt worden.
Auf Fotos vom Tatort waren mehrere Einschusslöcher in einer Tür des Parkhauses zu sehen. Der Mord «stehe in Zusammenhang mit einem Konflikt zwischen Banden», und der Rapper sei der Polizei bekannt gewesen, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP.
Jetzt berichten schwedische Medien, dass es am späten Donnerstagabend zu zwei Festnahmen gekommen ist. «Die Vorermittlungen sind in vollem Gange und wir haben zwei Personen wegen des Verdachts der Beihilfe zum Mord festgenommen», wird Oberstaatsanwalt Shahrzad Rahimi in einer Pressemitteilung zitiert. Weiter heisst es: «Die Ermittlungen werden nun unter anderem mit Vernehmungen, Zeugenaussagen und technischen Untersuchungen fortgesetzt.»
Was ist passiert?
Ermittler gehen davon aus, dass Ramadan auf dem Heimweg war, als die Mörder ihn überfielen. Mindestens zweimal wurde auf den Rapper geschossen. Berichten zufolge konnte Karar Ramadan den Notruf selbst absetzen, allerdings kam jede Hilfe für zu spät.
Zunächst fahndete die Polizei nach einem Auto, mit dem die Täter vermutlich die Flucht ergriffen hatten. Am Donnerstagmorgen beschlagnahmte die Polizei im Zusammenhang mit einem Autobrand auf der schwedischen Insel Hisingen ein Auto, bei dem es sich vermutlich um dasselbe Fahrzeug handelt.
Eine Million Spotify-Abrufe pro Monat
C. Gambino hatte am 31. Mai seinen neuesten Titel «Sista Gang» («Letztes Mal») veröffentlicht. Der Rapper verzeichnete nach Angaben der Plattform Spotify etwa eine Million Abrufe pro Monat.
«Er war einer der Grössten im schwedischen Hip-Hop», sagte der schwedische Rap-Experte Petter Hallen der Nachrichtenagentur TT. Der Tod C. Gambinos sei «ein schwerer Schlag für die Rap-Szene in Göteborg und ganz Schweden». Besonders tragisch sei, dass der polizeibekannte Rapper sich jüngst «von den dunklen kriminellen Sachen wegbewegt» und sich mehr «dem Ausdruck von Gefühlen» zugewandt habe, sagte Hallen.
Grosse Probleme mit Bandenkriminalität
Im Oktober 2021 war bereits der bekannte schwedische Rapper Einár (†19) erschossen worden. Auch diese Tat stand im Zusammenhang mit Bandenkriminalität.
Schweden hat seit Jahren mit einer massiven Zunahme der Bandenkriminalität zu kämpfen. Die Banden liefern sich blutige Auseinandersetzungen um die Kontrolle über den Drogen- und Waffenhandel, regelmässig kommt es zu Schiessereien und Explosionen.
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