Aus ästhetischen Gründen
Tattoo-Model lässt sich die Genitalien entfernen

Adam Curlykale ist ein Mann der Extreme. Beinahe 90 Prozent seines Körpers liess sich der Russe graphitgrau tätowieren. Mit seiner neusten Körperanpassung ging er aber für viele endgültig zu weit.
Publiziert: 01.08.2018 um 21:09 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:26 Uhr
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Adam Curlykale macht keine halben Sachen.
Foto: Instagram

Seine Augen sind tiefschwarz, seine Haut vollkommen grau – keine Frage: Adam Curlykale (32) hebt sich von der Masse ab. Das russische Tattoo-Model ist für seine extremen Tätowierungen bekannt, mit denen er seinem perfekten Ich näherkommen möchte. Für dieses Streben legte sich Curlykale nun nicht nur unter die Nadel, sondern unter das Skalpell. Der graue Mann mit dem weissen Bart liess sich chirurgisch seinen Penis, seine Hoden und seine Nippel entfernen. 

Dazu reiste der Russe nach Mexiko, weil kein Spital in Europa diesen Eingriff durchführen würde. Auf Instagram zeigt er sich vor dem Eingriff im Spitalbett und grüsst seine Fans, als er aus der Narkose aufwacht. «Ich bin endlich glücklich», verkündet er. Dazu stellt er immer wieder den Hashtag #nullo.

Als Nullo bezeichnen sich Menschen, die keine Geschlechtsteile haben möchten. Es ist die Kurzform von «Genitalien-Nullifizierung». Oft sind Nullos asexuell, bei manchen stehen aber auch andere Gründe im Vordergrund.

«Ich habe eine bestimmte Vision für meinen Körper»

In der polnischen Fernsehsendung «Second Face» sagte Curlykale vor einem Jahr, dass seine Genitalien nicht mehr zu seinem Traum, einen vollkommen graphitgrauen Körper zu haben, passen. «Ich habe eine ganz bestimmte Vision für meinen Körper, und das ziehe ich Schritt für Schritt durch», stellte er damals klar.

In der TV-Show sprach er ausserdem darüber, wann seine Transformation begann. Die Geschichte von Curlykales Körpermodifikationen beginnt vor zwölf Jahren mit einer traurigen Nachricht. Bei dem damals 20-Jährigen wird Krebs diagnostiziert, durch die Chemotherapie trägt der Russe tragende Schäden davon.

So leidet er fortan an Albinismus und beschreibt sich selbst in der TV-Show als «krank und bleich». Um sein Selbstbewusstsein zu steigern, unternimmt er den drastischen Schritt: «Meine Lieblingsfarbe war schon immer grau, in verschiedenen Schattierungen. Deshalb ist meine Haut jetzt auch graphitfarben.» 

Gegen die jetzige Amputation seiner Genitalien waren die Tätowierungen noch harmlos. Doch Curlykale glaubt immer noch an seine Vision! «Niemand darf über mich urteilen!» Schönheit liegt nun mal im Auge des Betrachters. (klm)

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