Paukenschlag in der #MeToo-Affäre um Harvey Weinstein (67): Der frühere Filmproduzent hat eine Vereinbarung über Entschädigungszahlungen an Frauen geschlossen, die ihm sexuelle Gewalttaten vorwerfen. Weinstein ist demnach zur Zahlung von insgesamt 25 Millionen Dollar bereit.
Der Anwalt eines der mutmasslichen Opfer erklärte am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in New York, die Millionensumme soll unter mehr als 30 Schauspielerinnen und früheren Angestellten Weinsteins aufgeteilt werden, die juristisch gegen den ehemaligen Hollywoodmogul vorgegangen sind. Die von diesen Frauen erhobenen Anschuldigungen reichen von sexueller Belästigung bis Vergewaltigung.
Gericht muss Deal noch genehmigen
Die Vereinbarung muss allerdings noch von allen beteiligten Parteien unterzeichnet und von einem Gericht genehmigt werden, sagte der Anwalt Aaron Filler, der die Schauspielerin Paz de la Huerta (35) vertritt. Mit seinen Angaben bestätigte er einen vorherigen Bericht der «New York Times» über die erzielte Vereinbarung.
Diese steht allerdings nicht im Zusammenhang mit einem geplanten Prozess gegen Weinstein in New York, dessen Beginn für Januar angesetzt ist. In dem Prozess soll es um andere Fälle gehen.
Weinstein hatte Autounfall im August
Bei einem Gerichtstermin am Mittwoch zur Vorbereitung des Prozesses teilte Weinsteins Anwalt Arthur Aidala mit, dass sich sein Mandant an diesem Donnerstag einer Rückenoperation unterziehen werde. Zu dem für den 6. Januar geplanten Prozessbeginn werde der 67-Jährige dennoch erscheinen können.
Laut Aidala leidet Weinstein an den Folgen eines Autounfalls im August. Der einst mächtige Filmproduzent nahm an dem Termin am Mittwoch teil und stützte sich dabei auf eine Gehhilfe. Schon am vergangenen Freitag schockierte Weinstein die Öffentlichkeit mit Bildern von sich – der ehemalige Filmemacher ist sichtlich gealtert (BLICK berichtete).
Gericht: Weinstein könnte fliehen
Richter James Burke erhöhte zudem Weinsteins Kaution von einer auf zwei Millionen Dollar. Die Staatsanwaltschaft hatte vergangene Woche eine drastische Erhöhung auf sogar fünf Millionen Dollar gefordert. Sie begründete dies mit Fluchtgefahr: Der einstige Hollywood-Mogul könne versuchen, vor Prozessbeginn aus dem Land zu fliehen. Nach Angaben der Staatsanwälte war in den vergangenen Monaten wiederholt kein Signal von der elektronischen Fessel des früheren Hollywoodmoguls empfangen worden.
In dem New Yorker Prozess soll es um die Anschuldigungen zweier Frauen gehen, die Weinstein eine Vergewaltigung im Jahr 2013 und erzwungenen Oralverkehr im Jahr 2006 vorwerfen. Weinstein droht lebenslange Haft. Derzeit befindet er sich unter strikten Auflagen auf freiem Fuss. (nim/SDA)