Der österreichische Geschäftsmann Richard Lugner (87) muss den Wiener Opernball 2021 möglicherweise von seinem Fernseher aus anschauen. Denn Bogdan Roscic, der neue Staatsoperndirektor, legt keinerlei Wert auf die Anwesenheit des Baumeisters. Im Interview mit der Zeitung «Krone» erklärte Roscic: «Wir haben eine sehr lange Warteliste und wollen künftig jenen ein Vorkaufsrecht zugestehen, die uns das ganze Jahr über unterstützen.» Mit einem Seitenhieb auf Lugner fügte er hinzu: «Der ‹Bild›-Leser soll nicht länger glauben, dass der Opernball eine von ihm veranstaltete Show mit gemieteten Gästen ist.»
Lugner enttäuscht über Entscheidung
Lugner selbst zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung des neuen Staatsoperndirektors. «Der Opernball lebt von seinen Gästen, da sich die Zuseher und die Medien hauptsächlich für sie interessieren. Ohne Gäste wird der Direktor bald auf seinen Logen sitzenbleiben», ist der 87-Jährige überzeugt. «Als Stammgast, der 30 Jahre lang in guten und in schlechten Zeiten brav seine Loge gezahlt und mit seinen Gästen für weltweite Aufmerksamkeit für Wien und den Opernball gesorgt hat, halte ich das für eine fragliche Lösung», brachte er gegenüber der «APA» sein Unverständnis vor.
Medienhype um Lugners Gäste
Die Anwesenheit Lugners und seiner prominenten Begleitung wurde in den letzten Jahren immer wieder mit einem grossen Medienhype verfolgt. So brachte er letztes Jahr die italienische Schauspielerin Ornella Muti mit, zu seinen weiteren Gästen zählten unter anderen Sophia Loren (1995), Sarah Ferguson (1997), Pamela Anderson (2003), Paris Hilton (2007) oder auch Kim Kardashian (2014).
Auch für 2021, das sein 30. Jubiläumsjahr am Wiener Opernball gewesen wäre, hätte er bereits eine Begleitung gefunden: «Ich verhandle mit einem wirklich tollen Gast, für den ich tief in die Tasche greifen und der auch Herrn Roscic gefallen würde.» (Bang)