Sein Ziel war es, ein Blutbad anzurichten: Der 17-Jährige Lloyd Gunton plante im vergangenen Juni einen Terroranschlag auf einem Justin-Bieber-Konzert in Cardiff, Wales. Nun wurde er Freitag zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt, berichtet die britische Zeitung «Guardian». Guntons Vorbild sei das Massaker auf dem Konzert von Ariana Grande (24) in Manchester gewesen, bei dem im Mai 2017 22 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden waren.
«Bin ein Soldat des Islamischen Staates»
Wenige Stunden vor dem Konzert von Justin Bieber stürmte die Polizei das Haus des Jungen im Süden von Wales und fand ein grosses Messer, einen Hammer sowie einen «Märtyrerbrief». Darin stand: «Ich bin ein Soldat des Islamischen Staates. Ich habe heute Cardiff angegriffen, weil die Regierung Syrien und Irak bombardiert. In Zukunft wird es weitere Angriffe geben.» Weiter fand die Polizei eine detaillierte Schilderung seines Plans, Menschen zu überfahren und dann die eintreffenden Einsatzkräfte zu attackieren.
Der 17-Jährige stritt vor Gericht sämtliche Vorwürfe ab, er habe nicht die Absicht gehabt, einen Terroranschlag zu verüben. Er besitze weder einen Koran, glaube nicht an den Islam und esse sogar Schinken. Der Anwalt des Teenagers verglich dessen Interesse am IS mit dem eines «Gaffers auf einer Autobahn». Der Teenager sei bloss von der Neugierde überwältigt worden.
«Das war keine Phase»
Das Gericht zeigte jedoch kein Erbarmen: «Man kann nicht abschätzen, wie viele Menschen durch Ihre Taten ermordet oder schwer verletzt worden wären, da der Angriff vereitelt wurde», sagte der Richter. «Aber ich bin mir sicher, dass sie einen Massenmord geplant haben.» Der Junge sei übers Internet radikalisiert worden. Seit über einem Jahr habe er ein «ungesundes Interesse an Gewalt und Terrorismus» gezeigt. «Das war keine Phase.» Gunton habe Schlagwörter wie «mit Auto in eine Menschenmenge fahren» und «wie viele Menschen kann ich mit einem Messer töten» gegoogelt.
Der Teenager wurde zu einer Mindeststrafe von elf Jahren verurteilt. Erst dann darf über eine Haftentlassung verhandelt werden. (brc)