Peter Seiffert war die musikalische Karriere als Sohn des Opernsängers Helmut Seiffert praktisch in die Wiege gelegt. Nach seiner Ausbildung debütierte der gebürtige Düsseldorfer 1978 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, bevor er 1980 Ensemblemitglied der Deutschen Oper in Berlin wurde.
In schneller Folge kamen dann die persönlichen Debüts an der Bayerischen Staatsoper, Covent Garden in London, an der Wiener Staatsoper und 1996 am Opernhaus Zürich.
102 Mal sollte Peter Seiffert letztlich auf der Bühne des Hauses am Ring stehen, vor allem in den grossen Wagner-Partien von «Parsifal» über «Tannhäuser» bis zu «Tristan und Isolde». Seine letzte Vorstellung in der Staatsoper feierte Seiffert 2018 allerdings als Florestan in Beethovens «Fidelio».
Seine Fähigkeit, die schweren Rollen bei Wagner mit einer scheinbaren Leichtigkeit zu interpretieren, führte Seiffert von 1996 bis 2005 auch ins Wagner-Mekka zu den Bayreuther Festspielen, wo er in den «Meistersingern von Nürnberg» und dem «Lohengrin» zu erleben war. Beim Lucerne Festival gab er sein Debüt 1994 mit dem Verdi-Requiem mit der Staatskapelle Dresden unter Daniel Barenboim. Auch bei den Bregenzer oder den Salzburger Festspielen war Seiffert aufgetreten.
«Peter Seiffert war abseits der Opernbühne ein ganz unkomplizierter, sehr unterhaltsamer und grossherziger Mensch, den wir sehr vermissen werden», zollten die Bayreuther Festspiele am Dienstag dem Verstorbenen ihren Respekt.
Gegenüber der österreischischen Nachrichtenagentur APA hatte sich Seiffert, der 2013 zum österreichischen Kammersänger ernannt worden war, einstmals selbst als «rheinische Frohnatur» bezeichnet, was er selbst als eines seiner Berufsgeheimnisse empfand: «Das puffert bei dieser Wagner-Schwere auch manches ab.»