Barbie ist Kult, ebenso ihre Lieblingsfarbe Pink. Früher ein niedliches Spielzeug, hat es die berühmteste Puppe der Welt heute zum emanzipierten Vorbild für Frauen gebracht. Wenn jetzt der Film «Barbie» startet, werden sich die Kinosäle trotz Sommerwetter füllen.
Die Popularität von Barbie ist nicht selbstverständlich. Noch in den Siebzigerjahren galt die Puppe mit der anatomisch unmöglichen Figur als Feindbild des Feminismus. Damals wurde die Taille dünner und der Busen grösser. Ein sexualisiertes und unrealistisches Schönheitsideal.
Dazu kommt der halbgeöffnete Mund. Die erste Barbie hatte den Blick sogar schräg nach unten gerichtet – devot, wie es zum Frauenbild der 1960er-Jahre passte. Eine Verniedlichung der Weiblichkeit, die erst 1971 angepasst wurde, nachdem sich vor allem auch Eltern über die sexualisierte Puppe beim Hersteller Mattel beschwerten. Die Taille wurde erst 1991 um wenige Millimeter erweitert.
Körperkrise für Mädchen
Einer, der sich mit der Entwicklung von Barbie bestens auskennt, ist der Wissenschaftler Frederik Kampe. Er schreibt an seiner Doktorarbeit über Barbie. «Es gibt psychologische Studien, die den Einfluss der Barbie auf die Körperwahrnehmung von Mädchen feststellen», sagt er.
Die superdünne Figur gerät in Kritik und die Kultpuppe aus Kalifornien kommt in die Krise: Zwischen 2011 und 2015 musste Mattel Verluste von über 30 Prozent hinnehmen. Zu Beginn der 2000er Jahre reagiert der Konzern mit leichten Korrekturen. Kampe sagt: «Der Körper wird jugendlicher. Barbie bleibt dünn, aber die Taille wird weiter und die Brüste kleiner.»
Den Höhepunkt der Körperkritik löst die Abbildung einer originalen Bikini-Barbie auf dem Cover des Magazins «Sports Illustrated» zum 50-Jahre-Jubiläum 2014 aus. Jetzt reagiert der Hersteller Mattel wirklich.
Zwei Jahre später begann er mit einer wahren Diversitätsoffensive: Es erschien eine Reihe neuer Puppen mit 35 verschiedenen Hautfarben, 94 Frisuren und Haartexturen sowie mit neun unterschiedlichen Körperformen und Massen.
Kampe sagt: «Auffällig ist, dass diese teilweise von den klassischen Barbie-Gesichtszügen abweichen und nun auch Merkmale wie stärkere Kiefer, schmalere Augen, breitere Augenbrauen oder grössere Nasen aufweisen.» Damit können sich auch Kinder, die nicht dem klassischen Barbie-Image entsprechen, mit der Puppe identifizieren.
Höhenflug in der Krise
Seither geht Barbie schneller mit dem Zeitgeist, seit 2015 gibt es auf Youtube den Barbie-Vlog. Dort diskutiert Barbie über leichte wie auch ernste Themen – etwa Rassismus oder die soziale Vereinsamung während Corona.
Tatsächlich war es die Pandemie, die Barbie wieder zum Höhenflug verholfen hat: Zuhause wurde mehr gespielt und bescherte dem Hersteller Mattel 2020 Rekordumsätze in der Höhe von 1,5 Milliarden Dollar.
Die Ankündigung der Verfilmung mit den Superstars Margot Robbie (33) und Ryan Gosling (42) hat den Kult um die Puppe weiter angeheizt. Und die Sehnsucht nach einer rosafarbenen, heilen Welt ist in den aktuellen Krisenzeiten nach wie vor gross.
Potenzial war schon immer da
Aber wann genau hat sich Barbie eigentlich emanzipiert? Für den Barbie-Profi Kampe war die Kultpuppe schon immer der Zeit voraus: «Das Potenzial, als emanzipiertes Vorbild, war von Anfang an da. Aber die Ambivalenz, dass eine erfolgreiche Frau einen unrealistisch makellosen Körper hat, ist oft schwer auszuhalten.»
Klassisches Beispiel sei Barbie, die als Astronautin auf dem Mond war, bevor es dem ersten Menschen gelang. «In den 1980er und 1990 Jahren bleibt Barbie emanzipatorischen Elan schuldig», so Kampe. Sie ist hier häufig als Figur zu sehen, die gerne shoppen geht und sich mit ihren Freundinnen eine gute Zeit macht.» Erst in den 2000er Jahren werde sie dem Anspruch als emanzipiertes Vorbild wieder gerechter.
Eine interessante Rolle spielt übrigens Ken, der von Anfang an im Schatten von Barbie steht. Kampe: «Er ist die einzige männliche Figur, die ausschliesslich durch eine weibliche funktioniert. Ohne Barbie kein Ken.»
Alles über Barbie
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