Paula Patton, lassen Sie uns über Ihre Zähne sprechen. Wie war das für Sie mit einem Orc-Gebiss zu spielen?
Paula Patton: Eine echte Herausforderung! Zuerst musste ich diverse Zahnprothesen ausprobieren, um zu sehen, welche wirklich passen. Und dann muss man sich auch noch an die Dinger gewöhnen: Die Hauer spannen den Mund ziemlich auseinander, deshalb habe ich sie sogar zu Hause getragen. Mein Sohn hatte einen ziemlichen Schock (lacht). Am Ende ging es aber gar nicht mehr ohne – ohne Zähne war ich nicht mehr Garona.
Bislang kannte man Orcs vor allem als gefühllose Monster. Sie hingegen spielen mit Eleganz und ...
Haben Sie soeben das Wort Eleganz verwendet?
Ja. Eleganz – und Erotik, wollte ich noch anfügen.
Vielen Dank! Könnte Garona verlegen werden, sie wäre nun rot angelaufen. In unserem Film sind die Orcs so menschlich wie möglich. Selbst in den wildesten Schlachten gibt es immer noch eine gewisse Schönheit, und man leidet mit den Monstern mit. Und die vielen Muskeln bei einem 500-Pfund-Kerl wie Durotan sind auch irgendwie sexy, nicht?
Die Orcs sind im Gegensatz zu jenen in den «Herr der Ringe»-Filmen nicht nur die Bösen – der Zuschauer kann wählen, auf welcher Seite er stehen will.
Genau das ist das Besondere an «Warcraft». Es gibt keinen klassischen Bösewicht. Wenn der Film eine Botschaft hat, dann die: Gutes gibt es überall, Böses aber auch. Und am Ende ist es auch noch ein sehr unterhaltsamer Film, der vor allem viel Spass macht.
Hatten Sie Zweifel, als Sie für diese Rolle angefragt wurden? Game-Verfilmungen waren bisher meist Flops.
Wenn man eine solch riesige Fantasy-Kiste mit all diesen irren Kostümen dreht, gibt es immer einen Moment, in dem man denkt: «Oh mein Gott, damit werden wir alle grauenhaft auf die Schnauze fallen.» Ich kann mich sogar erinnern, dass ich mit meinen Fängen und den Ohren vor dem Spiegel auf der Damentoilette in der Garderobe stand und einfach wegrennen wollte. Zum Glück habe ich es mir anders überlegt!
Sollte «Warcraft: The Beginning» ein Erfolg werden, folgen zwei weitere Teile. Wären Sie auch wieder dabei?
Sofort, denn Garona ist eine tolle Figur. Dieser Film bedeutet mir sehr viel, gerade weil ich mich zu Beginn überwinden musste. Ausserdem habe ich eine Menge neue Dinge gelernt: Ich weiss jetzt, wie man ein Pferd reitet und mit einem Schwert kämpft. Und mit Garona kann ich endlich eine andere Seite von mir zeigen – eine wilde, animalische. Ich war es ein wenig müde, als hübscher Sidekick in Blockbuster-Filmen zu agieren. Ich will nicht immer die Hübsche sein.
Können Sie privat auch animalisch sein?
Nur wenn es um meine Familie geht. Oder im Strassenverkehr von Los Angeles (lacht).