In Berlin ist am Donnerstagabend zum 69. Mal der Medienpreis Bambi verliehen worden. Der 54-jährige Heino Ferch und die 23-jährige Alicia von Rittberg wurden mit dem Preis in der Schauspiel-Sparte ausgezeichnet.
Ferch bekam das goldene Rehkitz für seine Rollen in der Martin-Suter-Verfilmung «Allmen» und den Thriller «Spuren des Bösen». Von Rittberg freute sich über die Trophäe für die Klinikserie «Charité». Zum besten Film kürte die Jury die Flüchtlingskomödie «Willkommen bei den Hartmanns».
Auch Wolverine gewinnt
Einige Preisträger standen wie üblich bereits vorab fest. Der australische Schauspieler Hugh Jackman erhielt die erste Trophäe des Abends. «Das bedeutet mir sehr viel», sagte Jackman. Seine deutsche Kollegin Iris Berben würdigte ihn für seine Leistung im Entertainment. Die vielen Lobpreisungen, die man über Jackman gehört habe, sie stimmten einfach alle, sagte Berben. «Er steht mit all seinen Talenten mitten im Leben.»
Regisseur Fatih Akin und Hauptdarstellerin Diane Kruger bekamen für das NSU-Drama «Aus dem Nichts» den Sonderpreis der Jury. «Rassismus ist scheisse - hier und überall auf der Welt», sagte Akin. Kruger rief dazu auf, so viel Zeit wie möglich mit seinen liebsten Menschen zu verbringen.
Schiffer spricht über Berliner Mauer
Topmodel Claudia Schiffer wurde mit dem Fashion-Bambi ausgezeichnet. «Hört nicht auf, Träumer zu sein», appellierte sie. Denn ohne Menschen, die ihre Träume verfolgt hätten, wäre beispielsweise nie die Berliner Mauer gefallen.
Regierungssprecher Steffen Seibert hielt die Laudatio auf Arnold Schwarzenegger, der den Preis in der Kategorie «Unsere Erde» erhielt. Der Actionstar und ehemalige Gouverneur von Kalifornien versprach: «Ich werde bis an mein Lebensende für den Umweltschutz kämpfen.» Bei der Weltklimakonferenz in Bonn hatte Schwarzenegger kürzlich vehement für mehr Klimaschutz geworben.
Deutschland, ein «Sehnsuchtsort»
Der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel würdigte Ai Weiwei als «herausragenden Konzeptkünstler». «Wir ehren einen Mann, der uns zeigt, was Menschen bewegen können - und was Menschen manchmal aushalten müssen. Er ist ein Mensch mit grossem Mut», sagte Gabriel. Deutschland sei ein «Sehnsuchtsort» geworden, kein Land, vor dem sich andere fürchteten. «Mein Gott, wer hätte das gedacht», sagte Gabriel mit Blick auf die deutsche Vergangenheit. Der in China verfolgte Künstler Ai Weiwei lebt seit 2015 in Berlin - den Bambi bekam er in der Sparte Mut.
Der frühere deutsche Bundespräsident Joachim Gauck wurde mit dem Millennial-Bambi geehrt. «Immer haben Sie für Freiheit und Gerechtigkeit gekämpft», hob die Schauspielerin Sibel Kekilli hervor.
Der Medienkonzern Hubert Burda Media verleiht die Bambis jedes Jahr an nationale und internationale Künstler, Sportler und andere Prominente. Aber auch engagierte Bürger, die sich für eine gute Sache einsetzen, werden mit dem Preis geehrt. (SDA)
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