Hochsaison während Art Basel in Miami Beach
Bei diesem Schweizer Hotelier steigen die Reichsten ab

Wenn sich in Miami Beach die Kunstsammler zur Art Basel treffen, hat ein Zürcher alle Hände voll zu tun. Alex Furrer ist Direktor eines Luxushotels direkt neben der Kunstmesse – und macht in dieser Woche so viel Umsatz wie sonst nie im Jahr.
Publiziert: 05.12.2024 um 18:39 Uhr
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Alex Furrer hat in verschiedenen Schweizer Luxushotels gearbeitet, bevor er vor rund 15 Jahren nach Miami kam.
Foto: STEFAN BOHRER
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Lea HartmannRedaktorin Politik

Wenn sich das Kongresszentrum in Miami Beach im Dezember jeweils in die grösste Kunstmesse der USA verwandelt, ist die Millionärsdichte in der Stadt noch höher als sonst. Seit über 20 Jahren hat die Art Basel in Miami Beach einen Ableger – und zieht viel Reiche und Prominente an.

Viele von ihnen steigen bei Alex Furrer (47) ab. Der Zürcher führt das Nobelhotel The Setai, dessen markanter Glasturm gleich neben der Messe am Strand in den Himmel ragt. Es gilt als eines der besten in der Stadt – und als eines der teuersten der Welt. Die Grand Suite im 37. Stock, in die Furrer Blick führt, schlägt mit umgerechnet knapp 13'000 Franken pro Nacht zu Buche. Schon frühere US-Präsidenten, Schweizer Tennisstars und andere Promis haben hier mit Blick über den Atlantik und die Skyline übernachtet. Die Penthouse-Suite zwei Stockwerke oberhalb kostet mehr als dreimal so viel.

Ein normales Zimmer ist im Schnitt für rund 1000 Franken pro Nacht zu haben. In der Woche der Kunstmesse steigen die Preise um mehr als das Doppelte. «Während der Art Basel haben wir gut ein Dutzend Milliardäre im Haus», erzählt der Hoteldirektor. 

Luxushotels schossen aus dem Boden

Furrer hat einst an der Hotelfachschule in Zürich studiert. Nach Zwischenstopps bei mehreren Schweizer 5-Sterne-Häusern kam er vor rund 15 Jahren in die USA – und ist dort geblieben. Seit neun Jahren ist er Generaldirektor des Hotels, das einer schwerreichen New Yorker Familie gehört. Es wurde vom selben Designer entworfen wie das «Chedi» in Andermatt UR.

Das Schweizerdeutsch hat Furrer in all den Jahren nicht verlernt. Auch, weil viele Schweizer im Luxushotel absteigen. «Fünf Prozent unserer Gäste kommen aus der Schweiz», erzählt er. Sie dürften sich besonders über das kleine Geschenk freuen, das es bei Ankunft für alle Gäste gibt: Champagner-Truffes von einer Schweizer Confiserie.

Miami habe sich in den vergangenen 20 Jahren stark gewandelt, sagt Furrer. Einst galt Florida als das Altersheim der USA, auch «Wartesaal zum Himmel» genannt. In den 80er-Jahren war die südlichste Stadt der USA als Drogen-Umschlagplatz berüchtigt. Noch heute ist die Kriminalität in Miami höher als im Landesschnitt. Doch heute ist Miami Beach so etwas wie die Côte d'Azur der USA. «Inzwischen gibt es viel mehr Luxushotels», sagt Furrer. Sein Haus ist dennoch, auch wegen seiner Nähe zur Art Basel, ein Promi-Hotspot geblieben.

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