Foto: Netflix

Heute startet die letzte Staffel des Netflix-Hits «House of Cards» – ohne Kevin Spacey
Jetzt mischt die Präsidentin die Karten

Die sechste und letzte Staffel von «House of Cards» ist ab heute in der Schweiz zu sehen. Das Finale des Netflix-Hits lässt einmal mehr die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen und wirft dabei die Frage auf: Wie schlägt sich die Serie ohne Kevin Spacey?
Publiziert: 01.05.2019 um 22:50 Uhr
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Jetzt übernimmt sie in Washington das Ruder: Robin Wright Penn ist in der 6. Staffel von «House of Cards» die US-Präsidentin Claire Underwood.
Foto: Netflix
Patricia Broder

Serienfans können aufatmen: Ab heute ist in der Schweiz die sechste und letzte Staffel des Netflix-Hits «House of Cards» zu sehen. Das Finale der preisgekrönten TV-Serie ist die erste Staffel ohne Hauptdarsteller Kevin Spacey (59), der den korrupten US-Präsidenten Frank Underwood mimte. Nach Missbrauchsvorwürfen wurde der Hollywoodstar Ende 2017 aus der Serie rausgeschmissen. Den Platz im Oval Office nimmt nun Underwoods Frau Claire ein – gespielt von Robin Wright Penn (53). Getreu dem Motto: «Der Präsident ist tot, lang lebe die Präsidentin.»

Doch ist das TV-Drama ohne Spacey sehenswert? In den USA scheiden sich die Geister: «House of Cards» sei ohne Spacey tot, schimpfen einige Fans im Internet, andere betonen, es sei schon längst Zeit, dass Gattin Claire das Zepter übernehme. Und wie sie das tut: Robin Wright Penn, die dieses Jahr in Hollywood mit dem Film «Land» ihr Regiedebüt feiert, überzeugt in der Rolle der unterkühlten Madame President. Die Ex-Frau von Sean Penn (58) erstritt sich zudem gleich noch dieselbe Gage wie ihr ehemaliger Filmpartner – knapp zehn Millionen Dollar pro Staffel.

«Die Zeit der alten weissen Männer ist vorbei»

Kaum eine TV-Serie lässt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion des amerikanischen Politalltags gekonnter miteinander verschwimmen. Als zu Beginn von «House of Cards» 2010 noch Barack Obama (57) die USA regierte, sorgte der von Spacey verkörperte korrupte Präsident Frank Underwood für wohliges Schaudern. Dies änderte sich schlagartig, als im Herbst 2016 Donald Trump (72) ins Weisse Haus gewählt wurde. Seither hat Trumps Reality-Show aus dem Herzen Washingtons die durchtriebenen Geschichten von «House of Cards» längst eingeholt.

Doch auch hier fügt die letzte Staffel der Politserie das aktuelle Zeitgeschehen wunderbar in die TV-Geschichte ein. «Die Zeit der alten weissen Männer ist vorbei», flüstert Präsidentin Claire Underwood einem ihrer Anhänger zu – und dem Zuschauer wird klar, dass sich diese Aussage nicht nur auf die Filmfigur Frank Underwood bezieht, sondern auch auf Männer wie Kevin Spacey und Donald Trump. Die finale Staffel von «House of Cards» ganz im Zeichen des modernen Feminismus – kein Wunder, schalteten in den USA so viele weibliche Zuschauer ein wie bei keiner Staffel zuvor.

«House of Cards» Staffel 6 ab 2. Mai auf Netflix Schweiz.

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