Springsteen - am 23. September 1949 in eine italienisch-irische, streng katholische Arbeiterfamilie hineingeboren - tut gar nicht erst so, als hätte er auch nur einen Teil seiner Song-Storys vom kleinen Mann am eigenen Leib erlebt. Er sei ja stets Musiker (und das Schleppen von Gitarrenkoffern die für ihn härteste körperliche Plackerei) gewesen, so lässt sich die selbstironische Beschreibung seiner Anfänge zusammenfassen.
Aber «ein loderndes Feuer in dir», das müsse halt immer da sein, um es als junger Gitarrist und Bandleader aus der tiefsten US-Provinz an die Spitze zu schaffen - und sich dort dann zu halten. Dieses Feuer gefiel auch Jon Landau, einem Journalisten, der 1974 den später viel zitierten Satz über den noch unbekannten Musiker schrieb: «Ich sah die Zukunft des Rock 'n' Roll, und sein Name ist Bruce Springsteen.»
In den 90er Jahren wurde es ruhiger um ihn. Springsteen war nie ganz weg, aber er nahm sich nun mehr Zeit fürs Privatleben und heiratete 1991 die Sängerin Patti Scialfa. Mit ihr hat er drei inzwischen erwachsene Kinder.
Seine nächste grosse Stunde als Songwriter schlug 2002, kurz nach den Terroranschlägen in den USA. Mit dem Album «The Rising» schaffte Springsteen das Kunststück, die Trauer einer zutiefst verletzen Nation in emotionalen Liedern ohne Rachegefühle zu bündeln.
Bis heute ist Springsteen ein US-Volksheld geblieben, der sich klar von jedem Rechtspopulismus abgrenzt und seine linksliberale Haltung auch mal mit Wahlhilfe für die Demokraten zeigt. «Ich bin der Präsident - aber er ist der Boss», sagte Barack Obama 2009 bei einer Ehrung für seinen Freund Bruce und dessen «Lieder von Träumen und Verzweiflung, Kampf und Hoffnung". Da hatten sich zwei Brüder im Geiste gefunden.
(SDA)