Tänzer mit Federschmuck in den Haaren und Artisten mit pinken Perücken auf Stelzen zogen bei einer Kinder-Parade bei lauter Musik durch das Viertel im Londoner Westen, an den Strassenrändern standen die Schaulustigen dicht gedrängt. Bei der zweitägigen Feier wurden insgesamt rund eine Million Zuschauer erwartet.
Der Himmel am Sonntag war grau, der angekündigte Regen blieb allerdings aus. Für die Abschlussparade am Montag wurde ein Gewitter mit heftigen Regenfällen vorausgesagt. An dem fünf Kilometer langen Umzug wollten sich neben zahlreichen Tänzern auch 60 Musikgruppen beteiligen. Am Rande des Spektakels werden karibische Leckereien angeboten. «Es ist eine phantastische Party-Atmosphäre», sagte ein Besucher.
Beim Karneval in Notting Hill gibt es aber auch immer wieder Bandenkämpfe und Überfälle. Am Sonntag nahm die Polizei nach eigenen Angaben 92 Menschen insbesondere wegen Diebstahls und Angriffen fest, im Vorfeld des Karnevals seien bereits 143 Verdächtige festgenommen worden. Die Polizei war bei der Veranstaltung am Sonntag mit 6000 Beamten im Einsatz, für Montag wurden sogar 7000 Polizisten eingeplant.
Der Karneval von Notting Hill wird seit den 60er Jahren gefeiert. Damals lebten in dem Viertel viele Menschen, die kurz zuvor aus der Karibik, etwa aus Jamaika oder Barbados, eingewandert waren. Seinen damaligen Ruf als Armenviertel ist Notting Hill los: Heute gehört es zu den teuersten Vierteln der britischen Hauptstadt.