Hierzulande wurde er bejubelt, in Deutschland ist die Kritik durchwachsen: Der «Gotthard»-Zweiteiler spaltet die Gemüter. Das teuerste SRG-Spielfilmprojekt aller Zeiten kann sich nach der gestrigen Ausstrahlung im ZDF nicht über dasselbe Echo freuen wie nach der Premiere in der Schweiz.
Gnadenlose Urteile auf Twitter
«Guter Stoff, grauenhaft umgesetzt», bemängelt etwa ein User auf Twitter. Damit ist er nicht allein. Während durchaus anerkannt wird, dass die dramatische Geschichte des Gotthard-Tunnelbaus ein exzellenter Filmstoff sein kann, fehlte es laut Kritikern bei der Produktion.
«Grosse Erwartung, grosse Enttäuschung. Langatmig, platt, albern», lautet ein anderes gnadenloses Urteil bei Twitter. Für einen anderen Zuschauer ist das Ganze einfach nur eine «üble Klamotte».
Ein «Freilichtbühnen-Spektakel»
Auch die Pressestimmen zum TV-Event, das von ZDF und ORF mitfinanziert wurde, sehen nicht viel besser aus. Der Film enthalte laut der «Welt» «dramaturgische Unwuchten», die Filmmusik sei gar «regelrecht grässlich».
Das Urteil der «Frankfurter Allgemeinen» lautet ähnlich wie das der Twitter-User: «Der Ansatz ist nicht schlecht, das Ergebnis durchaus enttäuschend.» Anstatt eines spannenden Film-Events ähnele das Projekt eher einem «Freilichtbühnen-Spektakel». «Anders als sein Thema: kein Durchbruch!», fasst das «Hamburger Abendblatt» seine Kritik zusammen.
Ein bisschen Lob gibts trotzdem: Schauspieler Carlos Leal (47), Miriam Stein (28) oder Joachim Król (59) kommen mit ihrer Leistung gut an. Auch die Sets und Effekte werden grösstenteils positiv hervorgehoben. Man sieht dem Film sein Budget von elf Millionen Franken an. Dennoch: Ähnliche Begeisterungsstürme wie in der Schweiz findet man in Deutschland nicht. (klm/meg)