Die Liste basiert auf Einschätzungen von Experten in aller Welt. WHO-Sprecher Tarik Jasarevic sagte am Freitag in Genf, Gaming Disorder werde definiert als «ein mit Online- oder Offline-Computerspielen zusammenhängendes Verhalten, bei dem die Kontrolle über das Spiel verloren geht, dem Spiel Vorrang vor anderen Aktivitäten gegeben wird und schliesslich andere Interessen in den Hintergrund gedrängt werden».
Zudem sei charakteristisch, dass Betroffene trotz negativer Folgen weiter spielten, sogar intensiver. Bevor Gaming Disorder diagnostiziert werde, müsse der Betroffene aber mindestens ein Jahr lang ein Suchtverhalten gezeigt haben.
Über die Auswirkungen der Computerspielsucht gebe es noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse, sagte der Sprecher der Uno-Organisation weiter. Dazu sei das Phänomen noch zu neu. Aber Mediziner seien so weit zu erkennen, «dass es ein Problem gibt».
Daher sei die Aufnahme in die Krankheitsliste «angebracht». Zudem verlangten viele Betroffene nach Hilfe. Wenn das Phänomen als Krankheit anerkannt sei, könne dies zur Unterstützung weiterer Forschung führen.