Heute feiert Ursula Schaeppi ihren 75. Geburtstag. Die Arbeit mit dem von ihr gegründeten Kinder-Theater-Atelier in Thalwil füllte die erfolgreiche Schweizer Schauspielerin, die 2013 für ihr Lebenswerk den Ehren Prix Walo erhielt, jahrelang voll und ganz aus, wie sie im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda erzählte.
Nun sei es Zeit für einen Wandel: Nicht zuletzt auf Wunsch einer Seniorengruppe habe sie sich entschieden, künftig ihren Fokus vermehrt auf Theaterproduktionen mit Gleichaltrigen zu legen.
Derzeit erarbeitet Schaeppi das erste Projekt: Sie schreibt an einem eigenen Theaterstück, denn «viele der bestehenden Stücke sind mir einfach zu trist».
Wie schon in ihren Kindertheater-Produktionen spielt sie voraussichtlich auch selber mit. Damit wissen die Senioren eine enorm erfahrene Schauspielerin in ihren Reihen: Schaeppi steht seit Jahrzehnten auf der Bühne. Zu Beginn ihrer Karriere übernahm die Zürcherin, die in der Deutschschweiz vor allem als Komikerin bekannt ist, überwiegend ernste Rollen.
Nach ihrer Ausbildung in Bern und Zürich war die Schauspielerin mehr als zehn Jahre lang in Deutschland tätig und tourte während vieler Monate auch durch Süd- und Mittelamerika, wo sie vor einem deutschsprachigen Publikum auftrat.
In der Schweiz wurde Schaeppi als «Göre Ursula» im Showblock der Sendung «Teleboy» (1974 bis 1981) zum Star. Für ihre Rolle als streitlustige Eva Chifler, die sie von 1987 bis 1993 an der Seite von Walter Andreas Müller verkörperte, erhielt sie ihren ersten Prix Walo.
Schaeppi trat in zahlreichen weiteren TV-Sendungen und in etlichen Stücken des Zürcher Boulevard-Theaters auf, darunter mehreren des Autors Hans Gmür. Ab 1987 war sie gemeinsam mit ihrem damaligen Lebenspartner Rudolf Haas zudem als Produzentin tätig.
Für Aufmerksamkeit sorgte Schaeppi 1998, als sie - gar nicht dem Image der Komikerin entsprechend - in der Sendung «Zischtigsclub» des Schweizer Fernsehens über ihre Depressionen sprach, an denen sie nach mehreren persönlichen Verlusten litt.
Einige Jahre nach ihrer Erkrankung, die von einem Karriereeinbruch begleitet war, trat sie wieder öffentlich in Erscheinung. Nach langen Jahren Bühnenabstinenz trat sie 2012 erstmals wieder Solo auf, in ihrer Paraderolle «Die Requisiteuse». Als Krönung ihrer Karriere erhielt die Zürcherin 2013 den Ehren Prix Walo überreicht.